Juncker soll gelogen haben

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Jean-Claude Juncker soll vor dem Luxleaks-Sonderausschuss erklärt haben, brisante Details zu Steuerrulings nie erhalten zu haben. Krecké, Autor des Berichts, behauptet das Gegenteil.

Vor dem Luxleaks-Sonderausschuss soll EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einem wichtigen Detail gelogen haben, schreibt Spiegel-Online am Samstag. Es geht um den sogenannten Krecké-Bericht.

Der damalige Luxemburger Abgeordnete Jeannot-Krecké hatte im Auftrag Junckers (damals Premierminister) im Jahre 1997 einen Bericht über Steuerbetrug in Luxemburg verfasst. Doch gab es zwei Versionen von diesem Bericht.

Brisante Seite fehlt

In der offiziellen Variante fehlte eine Seite mit brisantem Inhalt. Krecké sagte gegenüber Spiegel-Online, dass es auf dieser fehlenden Seite „um jene umstrittenen Steuervorbescheide („Tax Rulings“) gehe, mit denen internationalen Konzernen Niedrigsteuern versprochen wurden.“

Nur drei Exemplare existieren vom vollständigen Bericht, schreibt Spiegel-Online. Eines davon hat Krecké selbst, eines bekam Lucien Lux (LSAP) und das dritte erhielt Juncker – dies behauptet zumindest Krecké. Vor dem Luxleaks-Ausschuss am 17. September behauptete Juncker allerdings, die Seite nicht zu besitzen. Er habe von ihrer Existenz erst im November 2014 erfahren, als ein Interview dies enthüllte.

Einer lügt

Spiegel-Online hakt nach und Krecké bestätigt seine Aussage nochmals in einer Email an das deutsche Magazin: „Ich kann bestätigen, dass ich Herrn Juncker im April 1997 eine öffentliche und eine persönliche Version meines Reports übergeben habe“. Fazit: Einer der beiden lügt.

Geheim bleibt jedenfalls vorerst der Inhalt der ominösen Seite. Krecké sieht es nicht ein, diese zu veröffentlichen. Es sei an Juncker, dies zu tun.

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