Jewtuschenkow aus Hausarrest entlassen

Jewtuschenkow aus Hausarrest entlassen
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der wegen Geldwäsche-Vorwürfen unter Hausarrest gestellte russische Milliardär Wladimir Jewtuschenkow ist wieder frei.

Der einflussreiche russische Industriellen- und Unternehmerverband hatte zuvor in einem Brief an Kremlchef Wladimir Putin gegen die Festnahme des Oligarchen protestiert. Auch Regierungsmitglieder und Oligarchen hatten vor schweren Imageschäden für die ohnehin gebeutelte russische Wirtschaft gewarnt. Die Ermittlungsbehörden hatten Vorwürfe zurückgewiesen, dass das Strafverfahren politisch gesteuert sein könnte.

Die russische Aktienbörse reagierte mit Kursgewinnen auf die Nachricht. Die Papiere des Mischkonzerns Sistema legten mehr als zehn Prozent zu. Hintergrund der Affäre war die Übernahme des Ölkonzerns Bashneft durch Sistema vor fünf Jahren. Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass dabei illegale Machenschaften eine Rolle spielten und Jewtuschenkow daran beteiligt war. Zuletzt war spekuliert worden, dass Russlands staatlich kontrollierter Ölriese Rosneft, dessen Chef Igor Setschin als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin gilt, Interesse an Bashneft hat.

Kenner Luxemburgs

Sistema wies die Anschuldigungen gegen Jewtuschenkow als substanzlos zurück. Ein einflussreicher Unternehmerverband hatte den Hausarrest als politisch motiviert bezeichnet und mit dem Fall des Regierungskritikers und früheren Chefs des mittlerweile zerschlagenen Ölkonzerns Yukos, Michail Chodorkowski, verglichen. Er saß jahrelang in Haft. Seine Festnahme hatte das Vertrauen internationaler Anleger in Russland untergraben.

Wladimir Jewtuschenkow ist auch in Luxemburg kein Unbekannter. Seine Holding ist neben der „East West United Bank“ in Luxemburg auch am Investitionsfonds „Redline Capital“ beteiligt. Der Fonds investiert eigenen Angaben zufolge in kleine und mittelgroße Industrieunternehmen.

Ein Sprecher der russischen Ermittlungskomitee sagte, dass die Ermittlungen fortgesetzt würden.