Jetzt will auch BMW Geld von Cargolux

Jetzt will auch BMW Geld von Cargolux
(Jean-Claude Ernst)

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BMW, Zulieferer Bosch und weitere Unternehmen haben sich der Milliardenklage der Deutschen Bahn gegen Preisabsprachen unter anderem bei der Cargolux angeschlossen.

Auch Continental sowie die Speditionen Kühne + Nagel und Panalpina seien beteiligt und forderten gemeinsam Schadenersatz von bis zu drei Milliarden Euro, berichtete die „WirtschaftsWoche“. Sprecher von BMW und Bosch bestätigten die Angaben gegenüber Reuters. Von Continental, Kühne + Nagel und Panalpina war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ende vergangenen Jahres war bekanntgeworden, dass die Deutsche Bahn Fluggesellschaften weltweit wegen eines Luftfracht-Kartells auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt. Allein beim Landgericht Köln pocht der Staatskonzern auf nahezu 1,8 Milliarden Euro von zehn Fluggesellschaften, darunter die Cargolux. Außerdem verlangt der Konzern in den USA von sieben weiteren Airlines nach Angaben der Bahn mindestens weitere 300 Millionen Euro.

Immer wieder Cargolux

Die 2006 aufgeflogenen Preisabsprachen haben bereits in vielen Ländern Strafen der Wettbewerbsbehörden ausgelöst.
Mit ihrer Tochter DB Schenker ist die Bahn im weltweit hart umkämpften Luftfrachtverkehr die Nummer zwei. Geschädigt sieht sie sich durch Absprachen über Kerosin- und Sicherheitszuschläge. Die EU-Kommission hatte deshalb bereits im November 2010 Strafen von 800 Millionen Euro verhängt. Weltweit kam es zu Geldbußen von 1,5 Milliarden Euro, in den USA auch zu Haftstrafen. Unabhängig davon macht die Bahn nun ihre zivilrechtlichen Ansprüche gegen die Fluggesellschaften geltend.

In den USA richtet sich die Klage gegen Air France, All Nippon Airways, Cargolux, KLM, Martin Air, Qantas und SAS. Die Klage in Köln richtet sich gegen Air Canada, British Airways, Cargolux, Cathay Pacific, Lufthansa, Japan Airlines, LAN, Qantas, SAS und Singapore Airlines.

Fehlende Rücklagen

Die Strafzahlungen der Cargolux für das Kartell aus dem Jahre 2010 haben das Unternehmen in seiner Entwicklung schwer belastet. Sie haben das Unternehmen in die roten Zahlen getrieben. Sie führten zu fehlenden Rücklagen in Krisenzeiten der Fracht-Luftfahrt und sie führten letztlich zu Kapitalerhöhungen.