Jean Asselborn kritisiert „starken Mann“

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Außenminister Jean Asselborn verurteilt die Geschehnisse in Ägypten aufs Schärfste. Durch das brutale Vorgehen des Militärs gegen die Muslimbrüder sei jede Hoffnung auf eine Demokratisierung genommen.

„Die Aktionen gegen die Islamisten haben in den vergangenen zwei Tagen jede Hoffnung in Richtung Demokratie für Ägypten geraubt“, gab Asselborn am Donnerstag gegenüber dem Tageblatt zu bedenken. Armeechef General Abd al-Fattah al-Sisi, der „starke Mann“, habe sich gegen den Reformer Mohamed ElBaradei durchgesetzt. Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass der Ausnahmezustand ausgehängt worden sei. Ägypten beeinflusse als Kernland der arabischen Welt das Schicksal der gesamten Region.

Asselborn erinnerte daran, dass der Islamismus als politische Komponente nichts Negatives sei, aber in keiner Weise mit den Forderungen der laizistischen Bewegungen Ägyptens vereinbar sei. Das gleiche gelte für das gewaltsam vorgehende Militär.

Keine EU-Gelder

Luxemburgs Chefdiplomat äußerte die Hoffnung, dass zumindest die wirtschaftliche Kooperation den Ägyptern eine bessere Perspektive ermögliche. Abermillionen seien in einer prekären Lage. Man müsse nur an die Rückgänge im Tourismus erinnern.

Dennoch stelle sich die Frage, ob die Europäische Union weiterhin Millionen an Hilfsgeldern an eine Militärdiktatur auszahlen solle. Asselborn lehnt dies mit einem klaren Nein ab: „Wer friedlich protestierenden Individuen mit solch einer Gewalt begegnet, kann nicht von EU-Geldern profitieren“.