/ Immer mehr machen mit
Der Parlamentspräsident habe seiner Bitte nach einer außerordentlichen Einberufung des Unterhauses am Freitag stattgegeben, teilte der britische Premierminister David Cameron am Mittwoch auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi habe ihn um Unterstützung im Kampf gegen den IS gebeten, erklärte Cameron. Bei der Sitzung des Unterhauses soll eine mögliche Beteiligung der britischen Luftwaffe an den Angriffen auf IS-Stellungen debattiert werden. Dafür ist die Zustimmung des Parlaments erforderlich. Die oppositionelle Labour-Partei hat bereits ihre Unterstützung für einen entsprechenden Vorschlag signalisiert. Britischen Medienberichten zufolge könnte die britische Luftwaffe bereits am Wochenende mit den Angriffen beginnen. In Zypern sind sechs Kampfflugzeuge vom Typ Tornado stationiert.
Die Regierung der Niederlande kündigte die Bereitstellung von sechs Kampfjets vom Typ F-16 an. Diese würden für ein Jahr im Kampf gegen den IS zur Verfügung stehen, sagte der stellvertretenden Regierungschef Lodewijk Asscher am Mittwoch in Den Haag im Anschluss an eine Sitzung des Krisenkabinetts. Unklar blieb, ob die Niederlande ihren Einsatz auf den Irak beschränken oder wie die USA und Jordanien auch IS-Stellungen in Syrien angreifen würden. Nach Angaben der Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert werden die Flugzeuge in Jordanien stationiert und könnten binnen einer Woche einsatzbereit sein. Die Niederlande wollen zusätzlich 250 Armeeangehörige entsenden sowie 130 Ausbilder für die irakischen Sicherheitskräfte.
Auf Bitten der US-Regierung will auch Belgien sechs F-16 für die Luftangriffe im Irak bereitstellen. Einen Tag nach der Anfrage aus Washington gab Verteidigungsminister Pieter de Crem am Mittwoch der Nachrichtenagentur Belga zufolge das Einverständnis seiner Regierung bekannt. Die Flugzeuge sollen demnach für zunächst einen Monat in Jordanien stationiert werden. Zusammen mit den Flugzeugen will Brüssel 120 Armeeangehörige entsenden, darunter Piloten und Techniker. Die Zustimmung des Parlaments gilt als Formsache.
Jordanien greift IS an
Die jordanische Luftwaffe hat sich nach US-Angaben am Mittwoch an den Luftangriffen auf Stellungen der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien beteiligt. Jordanien habe in der Nacht zum Mittwoch einen Angriff in Syrien geflogen, die US-Luftwaffe fünf weitere, neue Angriffe in Syrien und im Irak, sagte ein Pentagon-Vertreter am Mittwoch. Auch ein anderer Vertreter des US-Verteidigungsministeriums sagte, Jordanien habe sich an dem Einsatz beteiligt.
Die Regierung in Washington hatte zuvor lediglich mitgeteilt, dass der Einsatz in Syrien von mehreren arabischen Ländern – Saudi-Arabien, Jordanien, Bahrain, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten – unterstützt werde. Welche Rolle jedes der Länder dabei hatte, wurde nicht erläutert.
Ein globaler Kampf
Vertreter führender arabischer Länder haben indes vor der UN-Vollversammlung ein gemeinsames Vorgehen der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen den Terrorismus gefordert. „Wir alle müssen unsere Anstrengungen im Kampf gegen dieses Phänomen nochmals verdoppeln“, sagte der Emir von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani, am Mittwoch in New York bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung. Mit Verbündeten wie dem syrischen oder dem irakischen Volk müsse dabei allerdings fair umgegangen werden. „Wir können im Kampf gegen den Terrorismus keinen Erfolg haben, wenn die Völker nicht überzeugt sind, dass es ihr Kampf ist, und keiner, der das System stabilisieren soll, dass sie unterdrückt.“
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi begrüßte den internationalen Einsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak. Er hoffe, dass „die internen und externen Bemühungen“ zur Stabilisierung des Iraks und zur Eindämmung des IS Erfolg haben. Zugleich verurteilte er mit scharfen Worten den Terrorismus. „Wir dürfen nicht erlauben, dass der Islam missbraucht und beleidigt wird und damit der Glaube und die edlen Werte von eineinhalb Milliarden Muslimen.“
Jordaniens König Abdullah II. bezeichnete die Extremisten im Irak und in Syrien als „globale Bedrohung“. „Unsere internationale Gemeinschaft braucht eine gemeinsame Strategie, um diesen Gruppen Einhalt zu gebieten und sie zu besiegen.“ Jordanien befinde sich „an der Spitze dieser Anstrengungen“.
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