Illegaler Pferdehandel in Luxemburg

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(dpa)

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In Luxemburg und anderen europäischen Ländern hat eine koordinierte Aktion gegen den illegalen Handel mit Pferdefleisch stattgefunden.

Die Beamten schlugen am Freitag zeitgleich zu. Bei Dutzenden Hausdurchsuchungen in Luxemburg Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Irland und Großbritannien wurden zahlreiche Beweismittel gesichert. Das berichten am Freitag mehrere belgische Medien. 26 Tatverdächtige wurden festgenommen.

Wieviele Verhaftungen es in Luxemburg gab, ist noch unklar. Mehr als 200 Pferde wurden beschlagnahmt und medizinisch untersucht. Zwischen 2010 und 2013 seien nach Schätzung der führenden französischen Behörden 4700 zum menschlichen Verzehr ungeeignete Pferde in die Lebensmittelkette gelangt. Der Kopf der Bande arbeitete von Belgien aus.

Zwei Jahre Gefängnis

Die Ermittlungen dauerten drei Jahre und wurden von der EU-Justizbehörde Eurojust koordiniert.

Anfang April wurde ein niederländischer Großhändler zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Er hatte Rechnungen, Aufdrucke und Zutatenlisten gefälscht, um Pferdefleisch als Rindfleisch zu verkaufen. Ob es eine Verbindung zu der akuellen Verhaftungwelle gibt, ist noch unklar.

Die niederländische Staatsanwaltschaft wies dem Händler eine Schlüsselrolle in dem europaweiten Lebensmittelskandal zu. Dieser hatte im Januar 2013 in Irland, Großbritannien und Luxemburg seinen Anfang genommen.

Keine Kontrollen

Eine französische Fleischverarbeitungsfirma namens Spanghero hatte unter anderem die Firma Tavola in Capellen mit rund 20 Tonnen falsch deklariertem Fleisch beliefert. Kontrollen in Luxemburg gab es keine. Tavola produziert im Jahr rund 16.000 Tonnen Fertiggerichte für den Weltmarkt. Durch den Skandal kam es zu Rückrufen von Fleischprodukten in etlichen europäischen Ländern.

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