„Ihr solltet besser mich scannen“

„Ihr solltet besser mich scannen“
(Gerry Schmit)

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Der erste Betrug mit einem Hilfsmotor im Radsport ist jetzt bestätigt. Auch Fabian Cancellara sah sich schon mit solchen Vorwürfen konfrontiert.

Femke Van den Driessche geht in die Geschichtsbücher des Radsports ein. Auf negative Art. Im Rad der 19-jährigen Belgierin wurde beim U23-Rennen an der WM in Zolder ein Hilfsmotor entdeckt. Der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Brian Cookson, hat den Fund bestätigt.

Van den Driessche will davon aber nichts wissen und sagt, dass es ein Rad eines Freundes war. Ihr droht eine Sperre von mindestens sechs Monaten und eine Geldstrafe von bis zu 200.000 Euro.

Ein Verdacht

Was bei der jungen Belgierin gefunden wurde, unterstellte man auch schon Fabian Cancellara. Der Radprofi geriet 2010 in Verdacht, als er mit beeindruckenden Antritten bei den Frühlings-Klassikern Paris-Roubaix und Flandern-Rundfahrt triumphierte.

Der italienische Fernsehsender RAI zeigte später ein Video, wie das System mit dem Motor funktioniert und wie es in ein Rad eingebaut werden kann. Man wollte damit niemanden beschuldigen, sondern lediglich zum Nachdenken einladen.

Die Vorwürfe gegen Cancellara, der 2016 seine letzte Saison bestreitet und am Samstag bei der „Mallorca Challenge“ einen Etappensieg feierte, bestätigten sich nie. Auch nicht, als die Organisatoren der Tour de France 2010 das Rad nach seinem Prologsieg bei der Grande Boucle scannten. Der Schweizer sagte damals: „Ihr solltet besser mich scannen. Ich bin der Motor.“