Hochspannung vor erster TV-Debatte

Hochspannung vor erster TV-Debatte

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Fernduell ist beendet. Jetzt treten US-Präsident Obama und sein Herausforderer Romney zum direkten Schlagabtausch an. Liefern ihre TV-Debatten neue Knalleffekte - oder ist die Wahl schon entschieden?

Hochspannung in den USA: Fünf Wochen vor den US-Wahlen treffen Präsident Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney in einer ersten TV-Debatte aufeinander. Im Mittelpunkt des eineinhalbstündigen Rededuells am Mittwochabend (Donnerstag, 3.00 Uhr MESZ) in Denver (Colorado) stehen die Wirtschaftspolitik und die hohe Arbeitslosigkeit in den USA. Kommentatoren in Washington sprechen von der möglicherweise letzten Chance für Romney, seinen Rückstand in den Umfragen aufzuholen.

Es handelt sich um die erste von insgesamt drei Fernsehdebatten. Auch Vizepräsident Joe Biden und der republikanische Vizepräsidentschaftskandidat Paul Ryan werden am 11. Oktober zu einem Rededuell zusammentreffen.

Obama hat gute Chancen

Unterdessen bekräftigen Umfragen, dass Obama – der erste schwarze Präsident der US-Geschichte – am 6. November gute Chancen hat, für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus wiedergewählt zu werden. Nach einer neuen Umfrage des TV-Senders CNN wollen 50 Prozent der Befragten für Obama stimmen, lediglich 47 Prozent wollten den Republikaner Romney unterstützen.

Andere Umfragen belegen, dass der demokratische Amtsinhaber Obama vor allem in den besonders umkämpften Bundesstaaten (Swing States) wie Ohio und Florida deutlich vorne liegt.

Thema Innenpolitik

Die Debatte in der Universität von Denver, die der öffentliche TV-Sender PBS ausrichtet, steht allein im Zeichen der Innenpolitik. Es gilt als sicher, dass der Herausforderer Romney versuchen wird, Obama frontal anzugreifen und ihn für die flaue US-Konjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen.

Obama hingegen dürfte versuchen, sich als Beschützer der „einfachen Leute“ und der Mittelschicht zu präsentieren. Er dürfte dem Multimillionär Romney vorwerfen, er wolle die Steuern auch für Reiche und Superreiche senken und Sozialprogramme für Arme abbauen. Weitere Themen sind die Rolle der Regierung und die Gesundheitsreform, Obamas wichtigstes Reformwerk, das Romney wieder abschaffen will.

Der Weg in die Zukunft

Romney versuchte am Montag noch einmal zu verdeutlichen, um was es ihm bei dem Duell geht. „Diese Debatten sind Möglichkeiten für uns beide, den Weg für Amerika in die Zukunft zu beschreiben, den wir wählen würden“, sagte der Republikaner nach seiner Ankunft in Denver. Beide Kandidaten bereiteten sich intensiv auf den verbalen Kampf vor. „Sie halten mich die ganze Zeit im Hause fest. Sie zwingen mich, meine Hausaufgaben zu machen“, scherzte Obama beim Besuch eines Wahlkampfbüros der Demokraten im Staat Nevada.

Die Debatte verläuft nach strengen Regeln. Die Fragen stellt der Moderator Jim Lehrer; Obama und Romney haben jeweils zwei Minuten für eine Antwort. Bei Nachfragen wird weitere Zeit gewährt.

Die zweiten Debatte findet am 16. Oktober statt. Es wird nach dem Modell einer Bürgerversammlung („Town Hall Meeting“) ausgerichtet, bei der die Zuschauer die Fragen stellen. Das dritte und letzte TV-Duell am 22. Oktober steht im Zeichen der Außenpolitik.