Heizung frisst Kunst auf

Heizung frisst Kunst auf

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Man erinnert sich gerne an die Geburtsstunde von Traffo, dem Kinder- und Jugendprogramm der Kulturhauptstadt 2007, damals in den Rotunden am Bahnhof in Bonneweg.

Denn Traffo steht bis heute für strahlende Kinderaugen, internationale Preise, ausgefallene Produktionen, für Erfolg und Nachhaltigkeit. Nun sind die Rotunden – zumindest teilweise – renoviert, Traffo kann – nach ein paar Jahren mehr als vorgesehen im Hollericher Provisorium – endlich umziehen. Endlich mehr Platz, endlich mehr Raum für die große Nachfrage. Sollte man meinen …

Doch leider haben sich unsere Politiker verrechnet. Roga Garcia und sein Team werden auch in den Rotunden ihr künstlerisches Angebot nicht erweitern können. Der Raum ist da, die Künstler auch, das Publikum sowieso. Was fehlt, ist das Geld. Denn das wird nun vornehmlich in die Funktionskosten, in die Instandhaltung der Rotunden fließen, in Heizung, Strom, Putzkolonnen, Sicherheit …

Die Kulturpolitik scheint zu haben, was sie will: ein Prestigeobjekt mehr, vor dem sich gut Hände schütteln lassen. Auf den Inhalt kommt es da schon längst nicht mehr an. Und so werden noch mehr scheinheilige Reden über die Wichtigkeit von Kinderkultur gehalten, während Traffo weiterhin drei Viertel der Schulklassen (75 Prozent!) nach Hause schicken muss …