Heftige Gefechte statt Waffenruhe

Heftige Gefechte statt Waffenruhe
(AP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Scheitern der Friedensgespräche zwischen der ukrainischen Regierung und prorussischen Separatisten macht die Lage der Bevölkerung in den umkämpften Gebieten der Ostukraine immer aussichtsloser.

Vor allem in der strategisch wichtigen Kleinstadt Debalzewe zwischen den Rebellen-Hochburgen Donezk und Lugansk und ihrer Umgebung litten die noch verbliebenen Zivilisten am Sonntag unter dem anhaltenden Artilleriefeuer. Pro-ukrainische Regierungsvertreter berichteten von wachsender Not. Debalzewe steht unter pro-ukrainischer Verwaltung, ist aber für die Rebellen strategisch wichtig: Die Kleinstadt mit ihren vormals 25.000 Einwohnern liegt an der Eisenbahnverbindung zwischen Donezk und Lugansk. Entsprechend heftig sind die Kämpfe um die Stadt.

Kämpfer der Separatisten versuchen seit Tagen, die ukrainischen Soldaten in Debalzewe einzukesseln und sie zur Aufgabe zu zwingen, diese wehren sich erbittert. Militärsprecher Wolodimir Poljowji berichtete am Sonntag von ununterbrochenen Gefechten in und um Debalzewe. Eine einzige Zufahrtstraße in die Stadt sei noch frei, und die Armee sei fest entschlossen, sie nicht aufzugeben.

Ohne Strom, Wasser und Heizung

Wann immer möglich, würden Zivilisten über die Zufahrtstraße aus Debalzewe in von Kiew kontrollierte Gebiete gebracht. Die Lage der in der Stadt noch verbliebenen Menschen ist inzwischen unhaltbar: Bereits seit Tagen leben sie nach Angaben eines örtlichen Polizeivertreters ohne Wasser, Strom und Heizung, viele trauen sich nicht mehr auf die Straße. Auch aus anderen Orten wurden Artillerieangriffe gemeldet. Nach Angaben der Konfliktparteien wurden allein am Wochenende in der Ostukraine knapp 30 Soldaten und mindestens 17 Zivilisten getötet.