„Harte Entscheidungen“

„Harte Entscheidungen“

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Cargolux-CEO Forson will sein Unternehmen umbauen. Das werde auch die Beschäftigten in Luxemburg treffen. Grund sei vor allem die Konkurrenz durch Qatar Airways - das immer noch von seiner ehemaligen Beteiligung profitiert.

Mit Qatar Airways hat man sich bei Cargolux den eigenen Konkurrenten an Bord geholt. Daran leide die luxemburgische Frachtfluggesellschaft noch heute, Jahre nach der Trennung von Qatar Airways, das 35 prozentiger Gesellschafter von Cargolux war. Jetzt sogar schmerzhafter als zuvor. Das sagt Cargolux-CEO David Forson, der im vergangenen Juli die Nachfolge von Dirk Reich antrat, in einem Interview mit der deutschen Fachzeitung für Transport und Logistik DVZ.

Forson, der selber von 2003 bis 2006 Finanzchef bei den Kataris war, legt die Gefahren offen. Die Gesellschaft aus dem Golfstaat habe wegen ihrer vormaligen Cargolux-Beteiligung strategische Vorteile gegenüber den Luxemburgern. Wegen des früheren Bündnisses zwischen beiden Unternehmen habe Qatar Airways „umfangreiche Verkehrsrechte für Frachtflüge“ vom und zum Findel. Im Gegensatz zu Cargolux könnten die Kataris aber die europäischen Einschränkungen wie beispielsweise die Emissionsgesetze umgehen. Cargolux könne dies nicht.

Forsons Kopfzerbrechen dürfte auch Beschäftigte sorgen

Dass Forsons Kopfzerbrechen unmittelbar zum Kopfzerbrechen für die Cargolux-Belegschaft und die Gewerkschaften in Luxemburg werden sollte, machen andere Aussagen in dem Interview deutlich. Es werde „harte Entscheidungen geben“, kündigt Forson in dem DVZ-Interview an. Er wisse, dass es „immer ein gewisses Maß an Spannungen zwischen Gewerkschaften und Unternehmensmanagement“ geben werde, so Forson, der auch von der „großen Bedeutung des sozialen Friedens in Luxemburg“ spricht. Doch auch wenn die Mitarbeiter eine wichtige Ressource für das Unternehmen seien, müssten sie verstehen, dass die Umstellung des Unternehmens „harte Entscheidungen“ mit sich bringe.

Cargolux werde versuchen, so viel wie möglich zu automatisieren und zu vereinfachen. Digitalisierung und ein stärkerer Einsatz von IT-Technologien sind hier die Schlagworte. Das werde sich auch auf die Cargolux-Beschäftigten in Luxemburg niederschlagen. Im Endeffekt gehe es aber darum, Cargolux ein Überleben in der Frachtflug-Branche zu sichern.