Hantavirus: Entwarnung

Hantavirus: Entwarnung

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LUXEMBURG - Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Hantavirus ist rückläufig. Das belegen die letzten Zahlen der Gesundheitsaufsicht. Das Virus wird von der Rötelmaus übertragen.

Die Infektionsfälle durch das gefährliche Hanta-Virus sind im Juni gegenüber dem Monat Mai drastisch gesunken. Im Mai wurden 20 Personen mit dem Erreger infiziert. In der ersten Juni-Woche waren es nur noch sechs. Eine Woche danach sank die Zahl der erkrankten Personen auf 4 und in der vorletzten Juni-Woche zählte man nur noch drei Fälle. „Die Zahl der Menschen die am Hanta-Virus erkrankten, ist rückläufig“, so Dr Pierre Weicherding von der Gesundheitsaufsicht gegenüber Tageblatt.lu. Allerdings gebe es eine Dunkelziffer, betont er. Die oben genannten Zahlen beziehen sich auf die im Staatslaboratorium festgestellen Fälle.

Die meisten Erkrankungen wurden im Ösling gemeldet. Durch die dichten Waldgebiete und wegen der Trockenheit hätte das Hanta-Virus leichtes Spiel gehabt, sich zu verbreiten. Dass die Infizierungen gesunken seien, hätte vor allem mit dem Klima zu tun. „Heftige Regenfälle verhindern, dass sich das Hanta-Virus, das sich vor allem im Staub befindet, verbreitet“, erklärt Dr Pierre Weicherding. Betroffen ist jedoch nicht nur Luxemburg, sondern auch die Nachbarländer.

Kein Impfstoff

Grund für die Zunahme des Hanta-Virus ist eine starke Vermehrung der Rötelmäuse im Frühjahr. Der Erreger kann auf den Menschen übertragen werden, wenn dieser mit Kot und Urin der Nagertiere in Berührung kommt. Da das Virus auch im Staub enthalten ist, kann der Mensch sich beim Einatmen anstecken. Infizierte Personen beklagen sich meistens über Grippesymptome, Rückenschmerzen oder hohes Fieber. Auch die Nierenfunktion (Blut im Urin) kann durch den Erreger beeinträchtigt werden. Das Virus wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Bisher gibt es weder einen zugelassenen Impfstoff, noch eine Therapie gegen das Hantavirus. Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und vier Wochen.

Als bestes Abwehrmittel gilt, Keller, Schuppen und Dachböden von Mäusen freizuhalten. Menschen atmen die Krankheitserreger oft ein, wenn sie beim Großputz Staubschichten aufwirbeln. Experten raten daher, stark verstaubte Zimmer vor dem Putzen zu lüften, sowie Handschuhe und und Atemmasken zu tragen.