Gut Ding will Weile haben?

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Nachdem die ersten Assises culturelles fast ein Jahr auf dem Buckel haben, gibt es erste Neuigkeiten über einen Kulturentwicklungsplan vom Kulturministerium.

Am 2. Juli wird Bilanz gezogen, der Presse und der Kulturkommission der Chambre des députés wurde allerdings schon heute Morgen vorgestellt, was dann in einer Woche mit den Kunstschaffenden und Angestellten im Kulturbereich in Mersch ausdiskutiert werden soll.

Nach den ersten Assises culturelles, am Ende derer nicht mehr und nicht weniger als ein Kulturentwicklungsplan für Luxemburg angepeilt werden sollte, wurde Jo Kox von Kulturminister Xavier Bettel dazu beauftragt, während eines Jahres im Laufe der „Ateliers du Jeudi“ mit über 230 Kulturfachleuten über diverse Themen wie z.B. Kultur und Dezentralisierung, Bildung, Bewertung, Wirtschaft zu diskutieren.

Warten auf Godot?

Um konkrete Resultate zu erhalten, wird man wohl noch etwas Geduld haben müssen: Man visiert jetzt mal die zweite Auflage der Assises culturelles im Jahr 2018 an, der konkrete Entwicklungsplan wird wohl aber noch länger auf sich warten lassen, da er erst 2018-2019 verfasst werden soll. Staatssekretär Guy Arendt erklärt, man wolle ja nicht bloß einen Text verfassen, sonst hätte man sehr schnell ein paar Kulturexperten zusammengetrommelt und diese hätten dann auch schnell etwas aus dem Ärmel geschüttelt, ohne dass man sich Gedanken über die Umsetzbarkeit eines solchen Textes gemacht hätte.

Laut Guy Arendt wurde 30 Jahre lang überhaupt nichts gemacht, weswegen es schon sehr lange dauerte, um nur klarzustellen, wie die Lage im Kunstbereich überhaupt aussieht. Laut Jo Kox gehe es dem Patient Kultur gut, man müsse ihm aber eventuell eine Entziehungskur verschreiben, um die kleinen Wehwehchen, von denen er geplagt sei, auszumerzen. (Zwischenfrage: Von was genau muss die Kultur entzogen werden?)

Verschiedenartige Herausforderungen

Angesprochen wurden diverse Problematiken: Wieso hat man es z.B. als Musiker leichter, um zu überleben, als wenn man Bücher schreibt oder Schauspieler ist? Den Beginn einer Antwort findet man, wenn man in Erwägung zieht, dass das Exportbüro Music LX sehr viel für das Exportieren von luxemburgischer Musik im Ausland getan hat. Auf die Frage, ob es in den diversen Gemeinden nicht vielleicht zu viele Kulturhäuser gäbe, wurde hauptsächlich erklärt, wieso dem in Luxemburg so ist – dies sei der Autonomie der Gemeinden zu verdanken.

Für Jo Kox war die Erfahrung äußerst spannend, da er in Erfahrung brachte, dass jeder Sektor andere Herausforderungen habe. Es war aber auch ein Haufen Arbeit, wie man an der ausgiebigen Dokumentierung, die jedem Journalisten zugestellt wurde, feststellen kann. Sehr interessant dürfte hier die geplante Gründung eines Luxembourg Arts Council sein, welcher die gesamte luxemburgische Kultur auf nationaler und auf internationaler Ebene fördern soll. Vergleichsmodelle und eventuelle Inspirationsquellen sind hier die Schweiz mit der Stiftung Pro Helvetia und das Institut français, das in Frankreich allerdings dem Außenministerium untersteht.

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in unserer Samstagausgabe.