Die deutsche Publizistin Carolin Emcke nimmt zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am Sonntagvormittag in der Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegen. Die 49-Jährige wird für ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog geehrt.
Die renommierte Auszeichnung, die seit 1950 vergeben wird, ist mit 25 000 Euro dotiert. Zur Verleihung wird auch Bundespräsident Joachim Gauck erwartet. Die Feier wird live in der ARD übertragen.
Die in Berlin lebende Emcke gehört zu den profiliertesten Journalistinnen der Republik. Einen Namen hat sie sich vor allem mit ihren Berichten aus Kriegs- und Krisengebieten gemacht, denen das Mitleid mit den Geschundenen oft bis an die Schmerzgrenze eingeschrieben ist.
Für die Kultur der Vielfalt
Darüber hinaus ist die promovierte Philosophin aber auch eine wichtige Intellektuelle, die sich etwa über die wachsende Aggressivität und die Polarisierung in unserer Gesellschaft Gedanken macht.
In ihrem neuen Buch «Gegen den Hass» wendet sich Emcke gegen den nationalistischen und religiösen Fanatismus und setzt dagegen die Kultur der Vielfalt.
Am Freitag hatte Emcke auf der Buchmesse gesagt, dass es bei Rassismus und der Ausgrenzung von Minderheiten Grenzen für Toleranz und Empathie gebe. Die Zivilgesellschaft sei in der Pflicht zu widersprechen. Sie zeigte sich zugleich besorgt darüber, dass es am zivilen Umgang miteinander in Europa immer mehr mangle. Generell müsse jedoch die Gesellschaft mit allen Gruppen und Parteien gesprächsbereit bleiben.
Auf dem Messegelände endet am Sonntag zugleich nach fünf Tagen die 68. Buchmesse. Am letzten Tag hat nochmals das allgemeine Lesepublikum Zutritt.
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