Mehrfach hat die französische Regierung schon versucht, das illegale Flüchtlingslager in Calais räumen zu lassen – vergeblich. Das Camp werde „vollständig und endgültig aufgelöst“, sagte Hollande am Montag bei einem Besuch in der nordfranzösischen Hafenstadt. In dem Lager halten sich nach offiziellen Angaben rund 7000 Menschen auf. Nach Zählungen von Hilfsorganisationen sind es sogar mehr als 10.000.
Zugleich rief Hollande die britische Regierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. „Die britischen Behörden müssen die humanitären Anstrengungen Frankreichs unterstützen“, forderte Hollande.
Sperranlagen
Das Votum der Bürger für einen EU-Austritt entbinde die Regierung in London nicht von ihren Pflichten. Im Abkommen von Touquet von 2003 hatte sich Frankreich verpflichtet, die Flüchtlinge vom Überqueren des Ärmelkanals abzuhalten. Im Gegenzug finanziert Großbritannien unter anderem Sperranlagen in Nordfrankreich. Dazu zählt auch eine 2,7 Millionen Euro teure Mauer, die die Flüchtlinge vom Hafen fernhalten soll.
Der Bau hatte am vergangenen Dienstag begonnen. Die meisten Flüchtlinge hoffen, auf Fähren oder durch den Eurotunnel heimlich nach Großbritannien zu gelangen.
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