„Flüchtlinge fressen“ unblutig beendet

„Flüchtlinge fressen“ unblutig beendet
(Maurizio Gambarini)

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Fast wie im alten Rom: Unter dem Motto "Not und Spiele" wollten Politaktivisten in Berlin Flüchtlinge lebenden Tigern ausliefern. Das Berliner Zentrum für politische Schönheit provoziert, um auf die Situation von Flüchtlingen hinzuweisen.

Die umstrittene Kunstaktion „Flüchtlinge fressen“ in Berlin hat bis zum Schluss für Aufsehen und Irritationen gesorgt. Aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung wollten sich am Dienstagabend Asylsuchende angeblich öffentlich von vier Tigern „zerfleischen“ lassen, wie die Initiatoren es nannten.

Die Aktion ist am Dienstagaben unblutig zu Ende gegangen. Die syrische Schauspielerin May Skaf, die sich von Tigern fressen lassen wollte, sagte die Aktion am Dienstagabend vor dem Gorki-Theater in einer dramatischen Rede ab. „Was wäre mein Schreien gegen die ungehörten Hilferufe nachts im Meer?“, fragte sie.

Verantwortlich für die Kunstaktion zeichnete das Zentrum für Politische Schönheit in Berlin. Die für Provokationen bekannten Polit-Aktivisten hatten zur Vorbereitung seit zwei Wochen vier Tiger in einem großen Käfig vor dem Theater gehalten.

Flug abgesetzt

Ein Flug, der etwa zeitgleich rund hundert syrische Flüchtlinge aus der Türkei nach Deutschland bringen sollte, war kurzfristig abgesagt worden. Die Fluggesellschaft Air Berlin kündigte den Beförderungsvertrag, weil sie sich von den Initiatoren „über wesentliche Aspekte“ des Flugs im Unklaren gelassen fühlte, wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte.