Firmen leiteten rund 221 Milliarden in Niedrigsteuerländer

Firmen leiteten rund 221 Milliarden in Niedrigsteuerländer
(Isabella Finzi)

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Unternehmen aus aller Welt haben nach Analysen der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr mehr als 200 Milliarden Dollar in Niedrigsteuer-Länder wie Luxemburg geleitet.

Insgesamt seien rund 221 Milliarden Dollar in sogenannten „Zweckgesellschaften“ in Länder wie Luxemburg und die Niederlanden geflossen, hieß es in einem in Genf veröffentlichten UN-Bericht vom Dienstag.

Der Geldfluss habe sich aber im vierten Quartal 2015 rapide verlangsamt, nachdem Sonderbegünstigungen für Firmen dort im Zuge des Kampfes gegen unfaire Praktiken im Steuerwettbewerb geändert worden seien.

Kontrollen

Darüber hinaus flossen nach dem UN-Bericht im gleichen Jahr rund 72 Milliarden Dollar in Steueroasen, wie die Virgin Islands oder die Cayman Islands. Steueroasen sind für Investoren nicht nur wegen niedrigster Steuersätze attraktiv, sondern auch wegen kaum bestehender Kontrollen und Informationspflichten. Die genannte Zahl für den Geldfluss in diese Staaten bewege sich im Rahmen des langjährigen Durchschnitts.

In den letzten Jahren hat die internationale Gemeinschaft ihre Bemühungen zur Schließung von Steuerschlupflöcher für Konzerne wie für Privatpersonen massiv verschärft.

Erst kürzlich starteten die fünf größten europäischen Ländern nach dem Bekanntwerden der sogenannten Panama Papers eine Initiative, um das Verstecken von Geldern in Briefkastenfirmen unmöglich zu machen und Steueroasen auszutrocknen.

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