„Fiche S“ im Grenzverkehr

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Wieder französische Grenzkontrollen auf der A31 nahe Luxemburg. Ein Autofahrer sorgt für Aufmerksamkeit. Er ist im sogenannten Register "S" der Sicherheitsbehörden registriert.

Nach der Anschlagsserie vom letzten Freitag wurde in ganz Frankreich der Ausnahmezustand ausgerufen. Während der gesamten Zeit dieses Zustands werden an den Grenzen Kontrollen durchgeführt. Seit Sonntag stehen also wieder Polizisten an der Grenze zwischen Luxemburg und Frankreich. Die Konsequenzen für die Grenzgänger sind fatal.

„Wir hoffen, die Pendler haben Verständnis für die Kontrollen“, erklärt Nacer Meddah. „Es geht halt um die Staatssicherheit.“ Um den Verkehr zumindest ein wenig zu entlasten, wurden die Zugverbindungen Metz-Luxemburg massiv aufgestockt. 2.500 zusätzliche Plätze wurden von der luxemburgischen und der französischen Bahngesellschaft eingerichtet. „Die meisten Menschen nehmen es gelassen. Natürlich sind ein paar dabei, die sich aufregen und nicht verstehen wollen, wieso sie so lange im Stau stehen müssen. Aber das sind Ausnahmen“, erklärt ein Polizist vor Ort.

„Fiche S“

Die meisten sind dann auch sehr kooperativ, händigen ihre Papiere aus und lassen sich kontrollieren. Die Autofahrer sollten sich auf jeden Fall an die Situation gewöhnen. Frankreichs Präsident François Hollande hat eine Verlängerung des Ausnahmezustands beantragt. Drei Monate soll er nun andauern. Das französische Parlament gab gestern grünes Licht für die Verlängerung.

„Wir sind natürlich in ständigem Kontakt mit dem Innenministerium, damit der Ablauf hier an den Grenzen so reibungslos wie möglich bleibt“, so der Präfekt. „Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Kontrollen verschärft werden.“

Wir fragen nach, ob schon Erfolge zu verzeichnen sind. „Zwei Stunden bevor Sie hier angekommen sind, haben wir eine Person angehalten, die vom französischen Geheimdienst überwacht wird.“ Es handelt sich um eine sogenannte „fiche s“. Haben Menschen solch eine Akte, gelten sie als „möglicherweise staatsgefährdend“. Schuldig sind sie dadurch allerdings noch nicht.

Der Mann wurde kontrolliert, das Kennzeichen seines Wagens wurden notiert und die Polizisten haben dem Geheimdienst gemeldet, dass er durch die Kontrolle gefahren ist. Dann konnte er sich wieder auf den Weg machen.

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