Falscher Polizist verkauft Werbung

Falscher Polizist verkauft Werbung
(Jean-Claude Ernst)

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Ein falscher Polizist soll im Raum Kayl teure Werbeanzeigen an Geschäftsleute verkaufen – und das schon seit längerer Zeit. Die Polizei mahnt zur Vorsicht.

Letzte Woche meldete die Geschäftsführerin eines Ladens in Kayl der Polizei, dass vor einiger Zeit ein Mann, welcher sich als Mitglied der luxemburgischen Polizei ausgegeben habe, bei ihr im Geschäft erschien und für einen Werbebeitrag in einer Broschüre warb.

Der angebliche Polizist erklärte der Frau, dass eine Anzeige im Heft 480 € kosten würde. Das Geld würde von der Polizei an Kinder in Not gespendet werden.

Broschüre nicht von der Polizei

Die Frau willigte ein und kurze Zeit später erschien die Broschüre mit dem Titel „Stoppt d’Gewalt“. Titelbild dieses Heftes ist ein weinendes Auge von blauer Farbe.

Erst im Laufe des Jahres stellte die Frau fest, dass der angebliche Polizist auch andere Geschäfte im Raum Kayl und Düdelinge^n aufgesucht hatte. Aufgrund einer Rücksprache mit Kunden und anderen Betroffenen kam der Verdacht auf, dass dieses Heft nicht von der luxemburgischen Polizei verfasst wurde. Es stellte sich heraus, dass die gedruckten Artikel Auszüge aus dem Internet waren.

Der angebliche Beamte hat angegeben, dass eine weitere Informationsbroschüre im Oktober 2016 gedruckt wird. Diese soll folgenden Titel haben: „Gidd der Sucht an den Drogen keng Chance!“

Nach Dienstausweis fragen

Zwischenzeitlich wurde der eifrige Werbeverkäufer wieder im Salon vorstellig und bat die Frau darum, einen neuen Vertrag zu unterschreiben.

Die Polizei macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass keine solche Informationsbroschüre ihrerseits in Auftrag gegeben wurde. Auch die zweite Broschüre, welche für Oktober 2016 vorgesehen ist, steht in keinerlei Zusammenhang mit der Luxemburger Polizei.

Zwei wichtige Hinweise hier: Jeder Polizeibeamte verfügt über einen Dienstausweis, welcher auf Anfrage vorgezeigt werden kann. Zudem sind die Polizisten hierzulande der luxemburgischen Sprache mächtig. Beides kann im Verdachtsfall dabei helfen, falsche Uniformträger zu enttarnen.

Die betroffenen Personen, welche 2015 oder 2016 Geld für eine Anzeige in einer der beiden genannten Informationsbroschüren bezahlt haben, sollen sich bei der Dienststelle in Schifflingen unter der Telefonnummer 24 45-72 00 melden.