FBI ermittelt gegen Hackerangriff

FBI ermittelt gegen Hackerangriff
(Oliver Berg/ dpa)

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Das FBI leitet Ermittlungen zum Hackerangriff auf die US-Demokraten ein. Unbekannte spielten WikiLeaks am Wochenende tausende E-Mails zu.

Die US-Bundespolizei FBI hat Ermittlungen zu dem Hackerangriff auf das E-Mail-System der US-Demokraten eingeleitet. Die Ermittlungen sollten „die Natur und das Ausmaß“ des Cyberangriffs klären, erklärte das FBI am Montag.

Demokraten in Bedrängnis

Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte am Wochenende 20.000 E-Mails aus der Zeit von Januar 2015 bis Mai 2016 veröffentlicht. Diese brachten die Parteiführung der Demokraten in Bedrängnis, da sie darauf hindeuteten, dass Parteifunktionäre die Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton gegenüber ihrem innerparteilichen Ex-Rivalen Bernie Sanders bevorzugten.

Die Parteiführung soll sich im internen Vorwahlwahlkampf eigentlich neutral verhalten. Doch deuten mehrere E-Mails darauf hin, dass sie die Kampagne von Sanders zu untergraben suchte. Die Parteivorsitzende Debbie Wasserman Schultz reichte daher am Sonntag ihren Rücktritt ein.

Zum schlechtesten Zeitpunkt

Die Enthüllungen kamen kurz vor dem Nominierungsparteitag der Demokraten und damit zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt für Clinton. Die frühere Außenministerin sollte im Laufe des am Montagnachmittag (Ortszeit) beginnenden Parteitags in Philadelphia offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden.

Senator Sanders sollte einer der Hauptredner am ersten Abend der Versammlung sein. Mitarbeiter Clintons äußerten den Verdacht, dass Russland hinter dem Hackerangriff stecke, um damit dem republikanischen Kandidaten Donald Trump zu helfen. Der Rechtspopulist, der unter dem Slogan „Amerika zuerst“ antritt, könnte von Moskau bevorzugt werden, da er das US-Engagement in der NATO infrage stellt und auch ansonsten für eine geringere weltpolitische Rolle der USA plädiert.