Experte zweifelt an der Sicherheit

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CATTENOM (F) - Der saarländische Stresstest-Beobachter Dieter Majer zweifelt an der Sicherheit des Atomkraftwerks in Cattenom. An den Stresstests nehmen auch luxemburgische Beobachter teil.

Das Kernkraftwerk sei in seinem „jetzigen Zustand nach deutschem Atomrecht vermutlich nicht genehmigungsfähig“, sagte Majer der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag). Die Anlage entspreche „nicht in allen Bereichen dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik“. Da eine Überprüfung der Anlage im Nordosten Frankreichs von deutscher Seite bislang nicht erlaubt wurde, sei aber „eine belastbare Bewertung der Sicherheit in Cattenom zur Zeit nicht möglich“.

Die Landesregierung war vom französischen Europaminister Laurent Wauquiez bei einem Besuch in Saarbrücken eingeladen worden, einen deutschen Experten zur Beobachtung der Risikoeinschätzung im Kernkraftwerk Cattenom zu schicken. Auch ein Luxemburger wird an den Tests teilnehmen. Den Stresstest nimmt der Betreiber EDF auf Basis des EU-Stresstestprogramms vor. Im Rahmen des Tests steht auch eine Begehung von Cattenom auf dem Programm. Majer, der frühere Leiter der Unterabteilung „Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen“ im Bundesumweltministerium, werde dem Zeitungsinterview zufolge „voraussichtlich“ daran teilnehmen. Auch der luxemburgische Vertreter soll daran teilnehmen, heißt es.

Mit Beteiligung Luxemburgs und des Saarlands begannen am letzten Mittwoch die Vorbereitungen für die „Stresstests“ der französischen Atomanlagen.
Führende Politiker und mehr als 70.000 Bürger im Saarland und in Luxemburg fordern eine Abschaltung des AKW. Deutschland und Luxemburg verlangen des Weiteren, dass beim „Stresstest“ auch geprüft wird, ob die Nuklearanlagen ausreichend gegen einen Flugzeugabsturz, einen Terror- oder Hackerangriff geschützt sind.