„Es liegt in unseren Händen“

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Xavier Bettels Rede zum Nationalfeiertag dreht um die Identität als etwas gemeinsam Erarbeitetes in diesem "außerordentlichen und außergewöhnlichen Land". Der Premierminister nimmt die Bürger aber auch in die Pflicht.

„Wir wissen, wer wir sind, und wir wissen, was wir sind.“ Xavier Bettels mittlerweile vierte Rede zu Nationalfeiertag drehte vor allem um Frage der Identität. Bettels Worte hatten den gewissen Stolz, wie er sich zu Nationalfeiertag gehört. Nicht zu viel Pathos, was dem Anlass gut zu Gesicht steht. Und einen durchwegs optimistischen Grundton, wobei alles andere auch verwundert hätte – wer will sich schon an so einem Tag die Stimmung vermiesen lassen.

Der Auftaktsatz gibt gleich den Grundton für den Rest der Rede vor: „Wir sind eine junge Nation mit einer starken Geschichte.“ Es folgt ein kurzer Blick zurück. Immerhin feiert Luxemburg dieses Jahr seinen 150. Geburtstag nach der Unterzeichnung der Londoner Verträge im Jahr 1867. „Für Luxemburg der erste wichtige Schritt in seine komplette Unabhängigkeit“, so Bettel. Erst „nach und nach konnten wir ein Nationalgefühl und eine Identität entwickeln“. Unsere Sprache, unsere Kultur haben sich erst bilden müssen, so der Premierminister. „Etwas typisch Luxemburgisches gab es nicht von einem Tag auf den anderen.“

„Wichtiger Partner in Europa“

Heute, so Bettel, „haben wir unsere eigene Identität und wir sind stolz auf das, was wir als Nation erreicht haben“. Diese Identität formt sich für Bettel nicht zuletzt durch den Blick von außen: Wir seien ein „wichtiger Partner in Europa“ und würden auch“an anderen Orten in der Welt respektiert“, unsere Stärken würden anerkannt.

Bettel ruft alle auf, Verantwortung zu übernehmen. „Es liegt in unseren Händen.“ Es sei an uns allen, „heute die Fundamente zu gießen“, auf denen eine Zukunft aufgebaut werden könne. Wir seien „verpflichtet“, dies für die kommenden Generationen zu erarbeiten.

Dass der Kurs stimmt, davon ist der Premierminister überzeugt. „Wir haben jeden Grund, den Weg weiterzugehen, den wir gemeinsam eingeschlagen haben.“ Das Land stehe gut da, wir seien vorbereitet auf das, was kommen mag, und, so Bettel, „wir sind bereit, die nächsten Kapitel in der Geschichte unseres Landes zu schreiben – mit starker Feder und in Großbuchstaben“.

Offene Gesellschaft

Bettel spricht noch kurz auf Französisch. „An euch alle, die ihr in diesem Land lebt und von weiter weg hergekommen seid“, so Bettel, „ihr seid Teil unsere Heimat, zusammen bilden wir ein außerordentliches und außergewöhnliches Land“. Seit es Luxemburg gibt, sei es ein mehrsprachiges und vielkulturelles Land. „Unsere Geschichte, unsere DNA und unsere nationale Identität sind die einer offenen Gesellschaft.“

Der heutige Tag, sagt Bettel, immer noch auf Französisch, sei auch „Anlass für uns, über uns selber nachzudenken – und ’uns’, das sind wir alle“. Bettel schließt seine Rede mit den obligaten Grüßen und Glückwünschen im Namen der Regierung, den „Vives“ an den Großherzog, die Großherzogin, die großherzogliche Familie und zu guter Letzt dem „Vive eist Land“.