„Es hätte Radioaktivität austreten können“

„Es hätte Radioaktivität austreten können“
(Didier Sylvestre)

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Ende Mai kommt es zu einem Zwischenfall im Atomkraftwerk Cattenom. Es hätte Radioaktivät austreten können, heißt es jetzt in einem Bericht der Atomaufsichtsbehörde ASN.

Der Zwischenfall im französischen Kernkraftwerk Cattenom am 28 Mai (Link) war gravierender, als bisher bekannt. Laut der französischen Atomaufsichtsbehörde ASN bestand die Gefahr, dass Radioaktivität hätte austreten können.

In dem ASN-Bericht wird als Grund für den Störfall ein offenstehendes Ventil genannt. Dies sorgte für eine Absenkung des Kühlwasserstands sowie des Drucks im Primärkreislauf. Es habe die Gefahr bestanden, dass das Schutz- und Sicherheitssystem versagt und Radioaktivität austritt.

„Erhebliche Auswirkungen“

Unter anderen Bedingungen hätte der starke Druckabfall im Dampferzeuger erhebliche Auswirkungen auf Menschen haben können, heißt es in dem Bericht (Link). Zum Zeitpunkt der Notabschaltung war Block 1 aber noch in der Wartungsphase. Er lief nur auf zwei Prozent seiner Kapazität, begründet die „autorité de sûreté nucléaire“.

Der Cattenom-Betreiber EDF hatte am 28. Mai berichtet, es habe keine Gefahr für Mensch und Umwelt bestanden. Vorsorglich sei aber der interne Notfallplan ausgelöst worden.

Abschaltung gefordert

Luxemburg, das Saarland und Rheinland-Pfalz fordern seit Jahren eine Abschaltung des Atomkraftwerks. Seit Inbetriebnahme des ersten der vier Reaktoren 1987 gab es rund 800 Störfälle in Cattenom

Anfang März hatte Premierminister Xavier Bettel den französischen Präsidenten François Hollande zur möglichst raschen Schließung des Kernkraftwerkes Cattenom aufgefordert (Link) . Der ließ Bettel allerdings abblitzten. Künftige Entscheidungen zur Schließung von Atomkraftwerken seien „noch nicht präzisiert,“ betonte Hollande.

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