Erstmals 16 globale Hitzerekord-Monate in Folge

Erstmals 16 globale Hitzerekord-Monate in Folge
(dpa/Matteo Bazzi)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Ein Hitzerekord jagt den nächsten: 16 Monate hintereinander waren global jeweils die heißesten jemals gemessenen im Jahresvergleich. Der Grund dafür ist schwer zu erklären.

Der vergangene Monat war nach Messungen der US-Klimabehörde NOAA der wärmste August seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Er stellte damit zum 16. Mal in Folge einen globalen Temperaturrekord für den jeweiligen Monat auf – so viele Monate hintereinander wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.

Heißer August in Luxemburg
Die Temperaturen in diesem Sommer waren laut dem meteorologischen Bulletin des LIST („Luxembourg Institut for Science and Technology“) mit denen zwischen 2001 und 2010 vergleichbar.

Sehr warme und trockene Luftmassen führten in der vierten August-Woche zu einer sechstägigen Hitzewelle. Die Höchsttemperatur für diesen Sommer wurde am 26. August aufgezeichnet: 34,9°C, ein Rekordwert für die dritte Augustdekade seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947.

Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe im August um 0,92 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 15,6 Grad gelegen, teilte die NOAA am Dienstag mit. Damit übertraf der August 2016 den gleichen Monat des Vorjahres, der der bisherige Rekordhalter war, um 0,05 Grad Celsius.

Erwärmungstrend

Besonders warm war es nach Angaben der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) unter anderem in Nordamerika, Spanien, Großbritannien, Bahrain und Teilen Kanadas.

„Die Daten der vergangenen Monate sind überwiegend Ausdruck des Erwärmungstrends durch die menschengemachten Treibhausgase“, sagte Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf Anfrage. „Das Klimaphänomen El Niño hat da aber rund zwei Zehntel Grad drauf gelegt.“

Zufälle

Die globale Durchschnittstemperatur sollte eigentlich jedoch mit dem bereits zu Ende gegangenem El Niño wieder etwas sinken. „Warum sie derzeit weiter hoch geht, kann ich nicht erklären.“ Einzelne Monatswerte könnten auch durch Zufälle des Wettergeschehens schwanken.

In den vergangenen zwei bis drei Jahren seien die Temperaturen besonders schnell gestiegen, ergänzt Rahmstorf. Das müsse aber nicht in dieser Geschwindigkeit weitergehen.

Schon 2014 und 2015 waren jeweils die wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn. Und die ersten acht Monate 2016 schließen daran an: Auch der Zeitraum Januar bis August 2016 war der wärmste je gemessene im Jahresvergleich.