Ermittlungen nach verfrühten Prognosen

Ermittlungen nach verfrühten Prognosen
(dpa)

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Nach der verfrühten Veröffentlichung von Wahlprognosen durch mehrere Medien hat die Pariser Generalstaatsanwaltschaft vorläufige Ermittlungen aufgenommen.

Konkret richte sich die Untersuchung gegen Medien aus Belgien, der Schweiz, aus Neuseeland sowie die französische Nachrichtenagentur Agence France Presse, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntagabend mit. Die Abteilung für Personenverbrechen sei mit den Ermittlungen beauftragt worden.

Zuvor gab es regen Austausch von verschlüsselten Wahlvorhersagen beim Kurznachrichtendienst Twitter. Nutzer posteten vielsagende Botschaften wie „In Kanada ist der holländische Ahornsirup mit 33 Dollar deutlich teurer als der ungarische, der nur 26 Dollar wert ist.“ Dabei bezog sich der Satz auf den Nachnamen des Sozialisten Hollande und die ungarische Abstammung von Sarkozy.

In Frankreich dürfen Prognosen erst nach der Schließung der letzten Wahllokale um 20 Uhr öffentlich gemacht werden. Im zweiten Weltkrieg hatte der spätere Präsident Charles de Gaulle von London aus die Widerstandsbewegung gegen die Nazis mit verschlüsselten Botschaften über die britische BBC gelenkt.