Tausende syrische Flüchtlinge aus der umkämpften Stadt Aleppo drängen sich an der türkischen Grenze. Die bleibt zu, trotz internationaler Appelle an die Regierung in Ankara. Sie soll nach Wunsch von Präsident Erdogan weiterhin zubleiben. Am Donnerstag drohte er damit, diese Flüchtlinge in andere Länder weiterzuleiten.
„Auf unserer Stirn steht nicht ‚Idiot‘ geschrieben“, sagte Erdogan am Donnerstag bei einem Treffen mit Geschäftsleuten in Ankara. „Denkt bloß nicht, dass die Flugzeuge und Busse einfach so dastehen. Wir werden das Notwendige tun“.
Erdogan bestätigte ein rezentes Gespräch mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und dem EU-Ratsvorsitzenden Donald Tusk zur Flüchtingsproblematik. Erdogan hatte darin gedroht, die europäischen Länder mit Flüchtlingen zu überschwemmen, sollte sein Land nicht ausreichend Mittel bekommen, um die Flüchtlinge in der Türkei zu versorgen. „Ich bin stolz, das gesagt zu haben“, so Erdogan am Donnerstag. „Wir haben die Rechte der Türkei und der Flüchtlinge verteidigt.“ … „Wir haben ihnen (den Europäern) gesagt, wir werden die Tore öffnen und den Flüchtlingen auf Wiedersehen sagen“, so Erdogan weiter.
Seit zehn Tagen läuft um Aleppo eine neue Offensive der syrischen Regierungstruppen mit Unterstützung russischer Luftschläge. Zehntausende Zivilpersonen haben die Stadt verlassen.
Die EU hat der Türkei am 3. Februar drei Milliarden Euro Stützgelder zugunsten der 2,7 Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei bewilligt. Als Gegenleistung soll Ankara den Flüchtlingsstrom in Richtung Europa bremsen.
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