Die Verbindung des luxemburgischen Stahls zum Saarland blieb immer bestehen, über die Arbed, Usinor, Arcelor und heute ArcelorMittal mit einer Finanzbeteiligung. Und die saarländischen Stahlwerker ihrerseits reagieren äußerst empfindlich, wenn es sich um ihre Industrie und auch ihre Arbeitsplätze handelt. So jüngst geschehen bei Demonstrationen zur Rettung der Stahlindustrie.
Protesttag zur Rettung
Da waren die lahmen Bürokraten in Brüssel und Berlin an die Falschen geraten. Die IG Metall organisierte am 11. April im Saarland einen Protesttag zur Rettung der Stahlindustrie in Deutschland und nicht zuletzt an der Saar. Zu den vier Demonstrationen in Völklingen, Saarbrücken, Neunkirchen und Dillingen kamen mehr als 20.000 Menschen, allein in Völklingen über 10.000. Das waren mehr als selbst die Metallarbeitergewerkschaft für möglich gehalten hatte.
Das Motto hieß: ,,Es ist fünf vor zwölf!“ Die Saar-Bevölkerung, gebeutelt von jahrzehntelangen Stahlkrisen und dem Konkurs von Saarstahl 1993, hatte verstanden: Es geht ums Ganze!
Industrie als Kern
Wenn nämlich die Stahlindustrie an der Saar existenziell bedroht ist, dann kommt der ganze Industrie-Standort Saarland ins Wanken. Und ohne starke Industrie ist das kleine Bundesland Saarland wirtschaftlich am Ende. Danach wahrscheinlich auch politisch als selbstständiges deutsches Bundesland.
Darüber gibt es in der saarländischen Landespolitik einen weitgehenden parteiübergreifenden Konsens. Vor allem die beiden großen Parteien CDU und SPD, die die Landesregierung stellen, wollen die Industrie als Kern der saarländischen Wirtschaft erhalten und noch ausbauen. Und da ist die Stahlwirtschaft, vor allem die beiden Hütten in Völklingen und Dillingen, noch auf lange Zeit, wahrscheinlich auf Jahrzehnte unverzichtbar.
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