Drei weitere Kinder lebend geborgen

Drei weitere Kinder lebend geborgen
(AFP/Handout)

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Die Kinder wurden am Freitag aus dem Hotel "Rigopiano" geborgen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Zuvor waren eine Frau und ihr Sohn gerettet worden.

Aus dem von einer Lawine verschütteten Hotel in den italienischen Abruzzen sind drei weitere Kinder gerettet worden. Damit sind nun alle vier Kinder gerettet, die sich nach Behördenangaben zum Unglückszeitpunkt in dem Hotel aufhielten. Die Rettungsarbeiten gingen weiter, sagte Feuerwehrsprecher Luca Cari. Mehrere weitere Überlebende werden unter den Schneemassen vermutet.

Die Lawine war am späten Mittwochnachmittag durch eine Serie von Erdbeben ausgelöst worden und hatte das dreistöckige Viersterne-Hotel unter Schneemassen begraben. Das „Rigopiano“ liegt einsam in 1.200 Metern Höhe am Hang des Gran-Sasso-Berges.

Zwischen Hoffen und Bangen

Die Rettungskräfte schwankten am Freitag weiter zwischen Hoffen und Bangen: Anderthalb Tage nach dem Lawinenabgang wurden laut Feuerwehr im Laufe des Tages aus dem verschütteten Berghotel „Rigopiano“ zwei Überlebende gerettet. Mindestens acht weitere Überlebende wurden unter den Schneemassen vermutet. Die Helfer gruben bis zur Erschöpfung, um weitere Menschen zu retten.

Allerdings waren am Unglücksort auch zwei Leichen geborgen worden. In einem Luftloch seien sechs Überlebende entdeckt worden, darunter ein Verletzter, sagte der Sprecher der nationalen Feuerwehr, Luca Cari. Eine Mutter und ihr Sohn konnten demnach am Vormittag gerettet werden. Begleitet vom Applaus der Einsatzkräfte wurden die beiden aus dem in den Schnee gegrabenen Loch gezogen, anschließend wurden sie ins Krankenhaus gebracht.

Vier weitere Überlebende an anderer Stelle

Vier weitere Überlebende wurden am Nachmittag an einer anderen Stelle geortet. Laut Marco Bini, Rettungskraft der Polizei, überlebten sechs Menschen in der Küche des verschütteten Hotels. „Wir haben Rauch und kleine Feuer gesehen und uns gedacht, dort müsse noch Luft sein“, sagte Bini der Nachrichtenagentur AFP. „Wir fingen sofort an zu graben.“ Auch in anderen Luftlöchern könnten Menschen überlebt haben.

Bini hob hervor, dass ein Erfrierungstod der Verschütteten unwahrscheinlich sei, weil die Schneemassen auf dem Hotel eine isolierende Wirkung hätten. Die Geretteten seien in relativ guter Verfassung, hätten aber sehr gefroren, berichtete Bini. „Ihre Gesichter sagten alles. Es war, als würden sie noch einmal geboren.“ Bereits am Donnerstag waren zwei Männer gerettet worden, die außerhalb des Hotels in einem Auto überlebten.

„Hotelhunde“ überleben

Auch die beiden Hunde des Hotels überstanden das Unglück: Lupo und Nuvola wurden am Donnerstagabend in einer Ortschaft vier Kilometer vom Hotel entfernt gefunden. Eine Nachbarin nahm sich der beiden Schäferhunde an. Nach neuen Schätzungen hatten sich mindestens 25 Menschen in dem Hotel befunden, als es verschüttet wurde. Zuvor war von mutmaßlich 34 Verschütteten die Rede gewesen.

Lorenzo Gagliardi, einer der ersten Einsatzkräfte vor Ort schilderte AFP TV, wie schwierig es war, an den Unglücksort zu gelangen. Er sei mit seinen Kollegen mehr als acht Kilometer durch zwei Meter hohen Schnee gewandert. Nach der Ankunft am Unglücksort am Donnerstag um 4.00 Uhr früh hätten sie ein Auto mit laufendem Motor entdeckt und darin die beiden Überlebenden Giampiero Parete und Fabia Salzetta. Laut italienischen Medien handelte es sich bei den beiden am Freitag Geretteten um Paretes Frau und seinen Sohn. Seine achtjährige Tochter sei allerdings noch verschüttet. Die Lawine war am späten Mittwochnachmittag durch eine Serie von Erdbeben ausgelöst worden und hatte das dreistöckige Viersterne-Hotel unter Schneemassen begraben. Das „Rigopiano“ liegt einsam in 1200 Metern Höhe am Hang des Gran-Sasso-Berges.

30 Millionen Euro für die Erdbebenopfer

Die italienische Regierung sagte für die Erdbebenopfer 30 Millionen Euro zu. Fast 7.000 Einsatzkräfte, darunter 3.000 Soldaten, wurden in die Erdbebengebiete geschickt. Hunderte Bewohner kleiner Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten, zehntausende Haushalte hatten keinen Strom. Abgesehen von den zwei Todesopfern in dem Berghotel kamen mindestens drei weitere Menschen bei den Erdbeben ums Leben.