Die Party hat begonnen

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LUXEMBURG - Die Vorstellung der Mannschaft Team Leopard-Trek am Donnerstagabend in der Coque – wo annähernd 5.000 Zuschauer sich eingefunden hatten, war ein voller Erfolg.

Den Abend läutete ein kurzer Film ein, der mit dem Spruch „Luxembourg – country with cycling history“ begann und in dem anschließend Charly Gaul zu sehen war. Damit war klar: Es sollte daran erinnert werden, welch große Vergangenheit das kleine Großherzogtum im Radsport hat … und was noch folgen soll. Die Zukunft wurde in den folgenden anderthalb Stunden dann Mann für Mann vorgestellt.

Ehe es aber so weit war, betrat mit Pat McQuaid kein Geringerer als der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI die Bühne. Und er fand die richtigen Worte: „Heute ist ein großer Tag für Luxemburg und den Weltradsport. Als ich vor sechs Monaten von diesem Projekt hörte, stand ich gleich zu hundert Prozent dahinter. Dieses Team ist, was der Radsport braucht.“ McQuaid nahm daher auch gleich die Fahrer um die Gebrüder Schleck in die Pflicht und richtete seinen Dank an den Schöpfer des Team Leopard-Trek: „Ich wünsche euch allen, Flavio Becca, Brian Nygaard und Kim Andersen, viel Erfolg.“

Ein Kapitel Radsportgeschichte

Sportminister Romain Schneider seinerseits wusste den gestrigen Moment richtig einzuschätzen: „Seit einem Jahrhundert ist Luxemburg eine Radsportnation und heute Abend schreiben wir ein weiteres Kapitel schöner Radsportgeschichte. Dank dieser großen sportlichen und ökonomischen Herausforderung schaut jetzt die ganze Radsportwelt auf das kleine Luxemburg. Danke an die Familie Becca und an meinen Vorgänger Jeannot Krecké. Leopard-Trek, huel se.“ Der heutige Wirtschaftsminister war es, der den Luxemburger Gas- und Stromanbieter Enovos als größten Luxemburger Sponsor mit ins Boot genommen hatte.

Anschließend folgte der Teil, auf den alle seit Monaten warten: die Vorstellung der Fahrer, welche bereits am frühen Nachmittag der Presse vorgestellt worden waren, sowie auch endlich der Renn-Outfits und Rennräder.

Juncker war der erste

Premier Jean-Claude Juncker hatte das Trikot bereits um 16.00 Uhr vorab von den Gebrüdern Schleck und Fabian Cancellara präsentiert bekommen. Die Ehre, es dem Luxemburger Publikum als Erster zeigen zu dürfen, war dem Italiener Giacomo Nizzolo zuteil geworden. Die Show sah nämlich vor, die Fahrer getrennt in Gruppen (Neoprofis, Sprinter, Allrounder, Kletterspezialisten und die drei Kapitäne Andy und Frank Schleck sowie Fabian Cancellara) und zwischen den jeweiligen Show-Acts, welche vom Publikum allesamt sehr gut aufgenommen wurden, auf die Bühne zu rufen.

Ihren Anteil am gelungenen Abend hatten auch die beiden Moderatoren Nathalie Reuter – die ihren Charme sehr geschickt einzusetzen verstand – und Dan Spogen, der die nötige Prise Humor einstreute. Die meisten Lacher hatte er im Duett mit Andy Schleck, der die neuesten Trek-Rennräder beschreiben sollte. „Mir hunn och deen neitste Modell vu Shimano (Gangschaltung, d. Red.) drop. En ass elektresch a fonctionnéiert bei all Wieder.“ Damit nahm er die Leute auf die Schippe, die letztes Jahr behauptet hatten, Fabian Cancellara würde mit motorisierter Hilfe seine Rennen gewinnen.

Viel Humor

Auch der angesprochene mehrfache Weltmeister und Olympiasieger, der auch als „Team-Clown“ bekannte Schweizer, versuchte sich gar im Luxemburgischen („De Bäcker vu Beetebuerg“) – spielte das Spielchen mit und sprach seinem Zeitfahrmodell artig Lob aus, indem er es als derzeit bestes Modell auf dem Markt pries.

Bleibt demnach nur noch zu hoffen, dass die Kraft in den Fahrerbeinen stark genug sein wird, um Andy Schleck zum so lang ersehnten Sieg bei der Tour de France zu führen.