Die Menschheit leidet unter schlechter Luft

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(Sdidier)

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Jedes Jahr sterben mehr als sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung. Im aktuellen WHO-Bericht schneiden Luxemburg-Stadt und Esch/Alzette gleich schlecht ab. Das Zahlenmaterial stammt allerdings von 2013.

Nach den jüngst veröffentlichten Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit 92 Prozent der Bevölkerung von schwerer Luftverschmutzung betroffen, die WHO-Grenzwerte überschreitet.

Am meisten betroffen sind dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht zufolge der östliche Mittelmeerraum, Südostasien und westpazifische Gebiete.

Ländliche Gebiete gemessen

Für den Bericht wurden Daten von Satellitenmessungen in ländlichen Gebieten ausgewertet, die traditionelle Messmethoden am Boden in 3.000 Orten weltweit – meistens Städten – ergänzen.

Für Luxemburg gibt es lediglich Zahlenmaterial aus dem Jahr 2013. Dabei haben Luxemburg-Stadt und Esch/Alzette erwartungsgemäß die schlechtesten Werte im Land. Dörfer wie Beckerich schneiden bei den gemessenen Feinstaub-Partikelgrößen PM 10 (inhalierbarer Feinstaub) und PM 2,5 (lungengängiger Feinstaub) deutlich besser ab.

Länder mit den höchsten Todesraten

Neun von zehn Todesfällen weltweit sind der WHO zufolge auch eine Folge von Luftverschmutzung innerhalb und außerhalb von Gebäuden. Luftverschmutzung trage bei zu und verstärke Krankheiten wie Lungenkrebs, Herzkrankheiten und Schlaganfälle.

Die höchste Todesrate durch Luftverschmutzung gibt es laut der WHO-Klassifizierung in Turkmenistan, gefolgt von Tadschikistan, Usbekistan, Afghanistan, Ägypten und China.

Reiche Länder verbessern Luftqualität eher als arme

Der WHO-Bericht konzentrierte sich auf Luftverschmutzung im Freien. Nach Berechnungen auf Grundlage der jüngsten verfügbaren Daten, von 2012, sterben jährlich rund drei Millionen Menschen an Luftverschmutzung außerhalb von Gebäuden.

„Es geschehen zwei Dinge: Zum einen gelingt es reichen Ländern besser, die Luftqualität zu verbessern“, erklärte der WHO-Koordinator für Umwelt- und gesellschaftliche Gesundheitsfaktoren, Carlos Dora. „Zum anderen wird es in den armen Ländern schlimmer. Das ist der Gesamttrend.“