Die Magie der Buddhas

Die Magie der Buddhas
(Weltkulturerbe Völklinger Hütte/Hans-Georg Merkel )

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232 Exponate buddhistischer Kunst zeigt das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ab Samstag.

Fast ein wenig beseelt wirkte der Generaldirektor der Völklinger Hütte auf der Pressekonferenz am Donnerstag im Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Als habe der Ort, an dem die Journalisten die Informationen seines neuesten Coups erhalten sollten, bereits Wirkung gezeigt. Meinrad Maria Grewenig hatte zur Pressekonferenz in einen tibetischen Gebetsraum geladen.

Im Hintergrund des in tiefblau gehaltenen Raumes, die Farbe der Ausstellungsarchitektur, thronte der Buddha in seiner Vitrine und schaute – umrahmt von Gebetsteppichen – auf die Anwesenden herab. Auch das an einer der Seitenwände angebrachte überdimensionale Foto des Dalai Lama ist kein Zufall. Das geistige Oberhaupt des tibetischen Buddhismus hat die Schirmherrschaft über die Ausstellung der 232 Exponate übernommen und ist nach Völklingen eingeladen. Ob er kommt, steht nicht fest.

Noch nie öffentlich gezeigt

Fest steht hingegen: Die meisten der Exponate in den ehemaligen Industriehallen wurden noch nie öffentlich präsentiert und stammen, wie der Buddha aus dem 14. Jahrhundert im Gebetsraum, aus Privatsammlungen. Der zweite Grund, der die Schirmherrschaft nahegelegt hat, ist: Mit 108 Exponaten stammt fast die Hälfte der Werke aus dem Himalaya-Gebiet und Tibet.

„Mit dieser Ausstellung geht ein Traum in Erfüllung, der uns seit 10 Jahren bewegt“, sagte Generaldirektor Grewenig, der wie gewohnt mit Superlativen aufzuwarten wusste. Elf Wissenschaftler haben an dem 3,3 Kilo schweren Katalog mitgewirkt, den Grewenig als „zukünftiges Standardwerk zur buddhistischen Kunst“ einzustufen wusste.

„Pfad der Erkenntnis“

Die Zwei-Millionen -Euro teure Ausstellung wird von einem interreligiösen Dialog und einer Ringvorlesung zum Thema “Buddhismus“ in Kooperation mit den Universitäten Saarbrücken und Trier belgeitet. Im Juli wird der 7.000 Meter lange und acht Stationen umfassende „Pfad der Erkenntnis“ eingeweiht werden – die Attraktion für den Sommer. Buddhistische Mönche werden dann den Besuchern zur Seite stehen und in die Kunst der Meditation einführen.

„Es ist vom Umfang her die größte Ausstellung, die es zur buddhistischen Kunst je gegeben hat“, sagte Grewenig. Umgeben von tiefblauen Wänden und den schweigenden Giganten der saarländischen Industrie gibt die Schau einen Überblick über 2.000 Jahre buddhistische Kunst. „Der asiatische Kontinent ist das große Thema des 21. Jahrhunderts, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell“. Das zumindest ist die Überzeugung des Generaldirektors, dessen Ausstellungspolitik sich nun nach den Kelten (2010) und Ägypten (2014) Richtung Religion und Asien bewegt.