Der Koekkoek und das MNHA

Der Koekkoek und das MNHA
(Sdidier)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Über Crowdfunding will das "Musée national d'histoire et d'art" (MNHA) ein Gemälde kaufen. Rund 85.000 Euro sind bis jetzt zusammengekommen. Acht Tage sind noch Zeit.

Der Maler heißt Barend Cornelis Koekkoek, das Werk hat der König der Niederlande und Großherzog von Luxemburg, Wilhelm II., in Auftrag gegeben und es ist eine Landschaft Luxemburgs darauf verewigt. Es handelt sich um die „Vue sur le chateau de Larochette“ aus dem Jahr 1848. Das sind drei Gründe, die an der Aktion keinen Zweifel aufkommen lassen.

„Das ist die bei weitem beste romantische Landschaft, die es von unserem Land überhaupt gibt“, würdigte MNHA-Direktor Michel Polfer das Gemälde. Es ist eines von acht Werken, die Wilhelm II seinerzeit in Auftrag gegeben hat. Außerdem habe das Bild angesichts des aus Luxemburg erteilten Auftrags eine „erstklassige“ Provenienz, gehört damit zum „Patrimoine“ und sowieso nach Luxemburg.

300 Spender – auch Kindergartenklassen

Ohne festen Ankaufsetat und mit einem jährlichen Budget von 2,4 Millionen Euro, von dem alle Kosten außer Personal zu tragen sind, war dies für das Museum allein nicht zu stemmen. Da blieb nur noch der Weg, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Rund 300 Spender aus dem In- und Ausland sind bisher dem Spendenaufruf gefolgt. Darunter sind auch zwei Kindergartenklassen aus Esch/Alzette und nach Michel Polfers Angaben alle Altersklassen und viele Nationalitäten. Acht Tage vor Ablauf der Frist sind rund 85.000 Euro zusammengekommen. 100.000 Euro sollen es werden. Der Rest kommt vom Museum.

Ist Crowdfunding ein Weg für die Zukunft?

„Ich denke schon“, sagte Polfe, der gleichzeitig einschränkte: „Das kann man alle paar Jahre mal machen.“ Außerdem sollte das Objekt sich eignen. Da sollte keine Frage aufkommen, dass es nach Luxemburg gehört. Es ist das erste Mal, dass ein Museum hierzulande den Weg des Crowdfundings geht.

Die besagte Sicht auf das Schloss von Fels ist in Privatbesitz. Ein deutscher Sammler nennt es sein eigen. Als Ausleihe wurde es während einer Ausstellung gezeigt, dabei begegneten sich Besitzer und Museumsdirektor. Der Sammler sicherte Polfer zu, dass nach seinem Ableben das Bild zu erwerben sei. „Er hat uns einen ganz fairen Preis gemacht, der weit unter dem liegt, was er auf dem freien Markt bekommen könnte“, sagte Polfer.