Demokraten nominieren Clinton für Präsidentenamt

Demokraten nominieren Clinton für Präsidentenamt
(Carolyn Kaster/AP)

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Hillary Clinton geht für die US-Demokraten ins Rennen um das Weiße Haus. Vom Parteitag in Philadelphia erhielt die 68-Jährige ein starkes Mandat. Die Demokraten scheinen sich doch noch hinter ihrer Kandidatin vereinen zu können.

Hillary Clinton hat im für die Amerikaner geschichtsträchtigen Philadelphia Geschichte geschrieben: Die 68-jährige Demokratin ist die erste Frau, die für eine der beiden großen US-Parteien ins Rennen um das Präsidentenamt gehen wird.

Die frühere Außenministerin und First Lady konnte sich beim Parteitag der Demokraten bei fortlaufender Auszählung klar die absolute Mehrheit von mehr als 2383 Stimmen sichern. Mit den Stimmen aus South Dakota überschritt sie die magische Grenze. Sie wird bei der Präsidentschaftswahl am 8. November gegen den umstrittenen Republikaner-Kandidaten Donald Trump antreten. Der Immobilienmilliardär und politische Seiteneinsteiger war in der vergangenen Woche in Cleveland zum Kandidaten seiner Partei gekürt worden war.

Clinton setzte sich bei der Abstimmung in Philadelphia klar gegen ihren parteiinternen Rivalen Bernie Sanders durch. Der Senator aus Vermont hatte am Vortag in einem leidenschaftlichen Appell seine Anhänger dazu aufgerufen, sich hinter Clinton zu stellen. „Hillary Clinton muss Präsidenten der Vereinigten Staaten werden“, hatte Sanders erklärt.

Michelle Obama hatte sich stark gemacht

Allerdings trat Sanders am Dienstagabend offiziell als Gegenkandidat Clintons an. Dies hatte er im Vorfeld angekündigt. Parteistrategen hatten noch bis zuletzt versucht, eine Kampfabstimmung zu verhindern. Am Ende der Auszählung trat ein umjubelter und sichtlich bewegter Sanders an das Mikrofon, um Hillary Clintons Sieg zu bestätigen.

Auch First Lady Michelle Obama hatte sich in einer vielbeachteten und sehr persönlich gehaltenen Rede für Clinton stark gemacht. In der Nacht wurde der Auftritt von Clintons Ehemann Bill erwartet. Der Ex-Präsident wollte in seiner bereits zehnten Rede auf einem Demokraten-Parteitag ebenfalls aktiv Werbung für seine Ehefrau machen.

Offenes Rennen zwischen Clinton und Trump

Die Lager von Clinton und Sanders waren zuvor nach einem energisch geführten Vorwahlkampf tief zerstritten. Die hatte noch unmittelbar vor Beginn des viertägigen Konvents zum Rücktritt von Parteichefin Debbie Wasserman Schultz geführt. Die Parteiführung fühlte sich zu einer Entschuldigung bei Sanders genötigt, weil der offenbar im Vorwahlkampf benachteiligt worden war.

Hillary Clinton selbst wird am Donnerstag am Rednerpult in Philadelphia erwartet. Dann wird sie aller Voraussicht nach ihre Nominierung formell annehmen. Das Rennen zwischen Clinton und ihrem Kontrahenten Trump ist nach Meinungsumfragen offen. Clinton gilt als Favoritin, auch wenn Trump zuletzt vergleichsweise deutlich zulegen
konnte.

Per Videobotschaft

Die designierte Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Hillary Clinton, hat sich nach ihrer Nominierung per Videobotschaft beim Parteitag in Philadelphia bedankt. „Das ist Euer Sieg“, rief sie ihren Anhängern zu. Clinton war in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) per Videoaufzeichnung aus New York zugeschaltet.

„Ich mag die erste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden“, sagte sie an junge Mädchen gerichtet, die zu später Stunde noch zusahen. „Aber eine von Euch ist die nächste.“