Das sollen die belgischen Terroristen sein

Das sollen die belgischen Terroristen sein
(Facebook-Screenshot)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Zwei belgische Dschihadisten zogen in den Kampf nach Syrien und kehrten mit Anschlagsplänen zurück. Am Donnerstagabend starben sie bei einem Feuergefecht mit der Polizei.

Die Behörden in Belgien durchkreuzten die Pläne zweier belgischer Dschihadisten: Die beiden wollten eine Person des öffentlichen Lebens kidnappen und köpfen. Zugleich sollte die Polizei-Infrastruktur und Polizisten massiv angegriffen werden. Die mutmaßlichen Dschihadisten, gegen die sich der Großeinsatz der Polizei in Verviers richtete, sollen gemäss belgischen Medien Redwane Hajaoui (Kampfname „Abu Khalid al-Maghribi“) und Tarik Jadaoun (Kampfname „Abu Hamza Belgiki“) heißen. Ihre Familien sind in Sorge, da sie von ihnen nichts mehr gehört haben.

Beide Kämpfer zeigten sich auf Bildern, die sie auf Facebook veröffentlichten, in Kampfmontur und feixten in die Kamera. Weitere Bilder zeigen sie bei Schiessübungen. In Belgien radikalisiert, zogen sie in den Kampf – und kamen mit Plänen, den Terror ins eigene Land zu tragen, zurück. Nur um Haaresbreite ist das Land nach Darstellung der Behörden schweren Anschlägen entgangen. Beim Zugriff der Spezialeinheit in Verviers nahe Aachen wurden die beiden Verdächtigen getötet, sonst wurde niemand verletzt. 13 Verdächtige wurden festgenommen.

„Hotspot“

Der Schatten des Terrorismus liegt schon seit längerem über Belgien. Aus dem kleinen Land sollen mehr als 180 Dschihadisten derzeit in Syrien kämpfen, rund 50 sollen bereits dort getötet worden sein – und um die 100 zurückgekehrt. Im Mai 2014 verwandelte sich das abstrakte Risiko in blutige Wirklichkeit. Ein Mann überfiel in Brüssel das Jüdische Museum und ermordete kaltblütig vier Menschen. Derzeit sitzt dafür der Franko-Algerier Mehdi Nemmouche in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, sich zuvor in Syrien aufgehalten und islamistischen Milizen angeschlossen zu haben.

Verviers, wo es jetzt zum Zugriff kam, gilt wie einige Brüsseler Vororte als ein „Hotspot“ der Islamistenszene in Belgien. Der Imam der örtlichen Moschee äußert sich in der Zeitung „De Standaard“: Ja, es gebe Radikale in der Stadt, räumt Franck Amin Hensch ein. Doch wenn junge Leute in die Moschee kämen, suche die Gemeinde extremistischen Gedanken gegenzusteuern: „Dann versuchen wir, ihnen möglichst viele Argumente zu geben, warum die jungen Extremisten den falschen Weg gehen.“