Das „Notfall-Pfefferspray“ am Rhein

Das „Notfall-Pfefferspray“ am Rhein
(Facebook-Screenshot)

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Die Bestätigung kam in der Nacht auf Dienstag. Auf der Pegida-Demonstration in Köln waren Teilnehmer aus Luxemburg. Mit "Nofall-Pfefferspray" und "Taschenlampen" ging es zu den "Resistenzler" in der Rhein-Metropole.

Gleich und gleich gesellt sich gern. Das rechte Pegida-Bündnis in Deutschland hat auch Zulauf aus Luxemburg. Am Montagabend wurde auf einer Demonstration in Köln eine „Roude Léiw“-Fahne von Fernsehkameras ins Blickfeld genommen. Die Fahne tauchte nur für wenige Sekunden in den Abendnachrichten beim deutschen RTL-Ableger auf. Dies sorgte in Luxemburg am gleichen Abend für laute Kritik auf Facebook und Twitter.

In der Nacht auf Dienstag gab sich die „Luxembourg Defence League“ nach eigener Aussage „zu erkennen.“ Auf Facebook erklärt man sich, um der „Lügenpresse ein jähes Ende zu bereiten.“ Zusammen mit der „Alternative für Deutschland Trier“ machte man sich auf den Weg nach Köln. Auf Facebook nennt sich die Vereinigung Lëtzebuerger Patriote Liga Luxemburg Defence League. Die LPL will ihrerseits jedoch nicht mit Rechtsextrem gemein haben, sagte ein Vorstandsmitglied.

Notfall-Pfefferspray

In martialischem Ton wird über die Aktion wie folgt berichtet: „Ausgerüstet mit einer ‚Roude Léiw‘- und einer ‚Deutscher Widerstand‘-Flagge, einem ‚recto verso‘ Plakat, hell-leuchtenden Taschenlampen und einem Notfall-Pfefferspray, ging es nach Köln“.

Von „bekannten Gesichten, mutiger Glaubensgeschwister, Resistenzler und Patrioten“ ist auf Facebook die Rede. Mit dabei in Köln war auch Timon Müllenheim. Auf zwei Fotos ist er mit Protestschildern zu sehen. Er ist in Luxemburg kein Unbekannter. Der junge Mann war vor drei Jahren aus der ADR ausgetreten oder auch rausgeflogen, nachdem er mit markigen (rechten) Sprüchen auf sich aufmerksam machte.

Rattenfänger

Für den ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) sind die Pegida-Organisatoren eindeutig rechtsradikal. „Ein Teil der Demonstranten laufe jedoch nur mit. Sie folgten den Rattenfängern aus Angst und Unwissenheit,“ sagte er am Montag in einem Radiointerview im Deutschlandfunk.