Cattenom beschäftigt die Politik

Cattenom beschäftigt die Politik
(dapd/Harald Tittel)

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Nicht nur in Luxemburg gibt es massiven Widerstand gegen das lothringische Atomkraftwerk Cattenom. Das Saarland will sich nun verstärkt für die Abschaltung des Meilers einsetzen.

Der Saar-Landtag befasst sich am Mittwoch unter anderem mit den Gefahren durch das grenznahe französische Atomkraftwerk Cattenom. Dazu haben die Grünen eine Aktuelle Stunde beantragt. Sie fordern, dass die Landesregierung mehr Druck auf die Große Koalition in Berlin macht, in Paris über die Abschaltung des Meilers zu verhandeln. Hintergrund des neuen Vorstoßes ist der Jahresbericht der französischen Atomaufsicht ASN 2014, in dem erneut Sicherheitsmängel moniert werden (Artikel).

In ihrem Jahresbericht stellt ASN fest, dass global gesehen, die Lage „ziemlich zufriedenstellend“ sei. Bei Cattenom habe man aber einen Rückgang festgestellt, was die Umweltbelastung und die Sicherheit betrifft, so die ASN. Die Aufsicht fordert von den Betreibern der Anlage weniger Laxismus. Standards seien nicht eingehalten worden. Die Anlage werde nicht hundert-prozentig beherrscht, so die Behörde.

Gute Noten

Es gebe aber auch Grund zum Optimismus. Nach dem Besuch der Inspektuere sei jedes Mal das Wartungssystem verbessert worden. Die Arbeiten seien danach besser geplant und durchgeführt worden.

Bei den Notfällen sieht die Atomaufsicht kein großes Problem. Das notwendige Material, das Know-How und die Durchführung der Reparaturarbeiten seien gut. Unter anderem der Brandschutz sei erheblich verbessert worden.

Zu viel Kupfer

Bei den Emissionen bereiten der ASN vor allem die wiederholten Überschreitungen der Kupferwerte Sorgen. Aber im letzten Jahr seien jedoch auch Fortschritte erzielt worden, zum Beispiel bei der Abfallbeseitigung.

Die Arbeiter in Cattenom seien trotz allen Anstrengungen seitens des Betreibers noch ungenügend gegen die Strahlung geschützt, so die ASN in ihrem Bericht. Die 2013 eingeführten Verbesserungen müssten unbedingt dauerhaft gesichert werden. Unter anderem die sogenannte „radiologische Sauberkeit“ der Räumlichkeiten müsse noch erhöht werden. Und auch bei Baustellen auf dem Areal bestehe ebenfalls noch Handlungsbedarf, warnt die Behörde.

Cattenom gerät immer wieder in die Schlagzeilen. Lesen Sie mehr zum Thema hier:

– Schlechte Zensur von der Atom-Aufsicht

– Die Angst geht um

– Cattenom hat Mängel nicht behoben