Bud Spencer ist tot

Bud Spencer ist tot
(dapd/Britta Pedersen)

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Der italienische Schauspieler Bud Spencer ist tot. Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Montagabend unter Berufung auf seinen Sohn Guiseppe Pedersoli.

Als gutmütiger und schwergewichtiger Held in Actionkomödien gelangte er zu Weltruhm. Seine Wild-West-Schlägereien an der Seite des eisäugigen Terence Hill haben längst Kultcharakter. Trotz des Erfolgs machte er sich jedoch über das, was er tat, niemals Illusionen. „Sogar ein Schimpanse könnte so Schauspieler werden“, urteilte Bud Spencer einmal über sich und seine Filmkarriere. „Jede Einstellung wird 25 Mal wiederholt. Mir genügen 40, 50 Worte, um einen ganzen Film zu bestreiten.“

In seinen Ruhm als Prügelheld in Klamaukwestern startete der Fabrikantensohn aus der süditalienischen Metropole im Schatten des Vesuvs dabei erst relativ spät. Was viele bei seiner heutigen Leibesfülle kaum glauben mögen, war, dass er in den 1950er-Jahren zunächst mehrfach italienischer Schwimmmeister war und sogar an den Olympischen Spielen teilnahm. Nebenbei studierte er Jura und promovierte. In der Angst, der sportliche Erfolg könnte ihm zu Kopf steigen, verließ er 1957 Italien und ging als Straßenbauer nach Südamerika auf die Suche nach sich selbst. „Ich wollte wissen, wer ich bin.“

Nach Italien zurückgekehrt

Nach Italien zurückgekehrt, verheiratet und inzwischen Vater zweier Kinder erwischte ihn das Schicksal 1967 durch einen Zufall: Ein Bekannter seiner Frau suchte für einen Film einen „dicken Brocken“. Der Bekannte war der Regisseur Giuseppe Colizzi. Der Streifen hieß „Gott vergibt, wir beide nie“. Die Ära der „Spaghetti-Western“ brach an. Die Kunst- und Kultfigur Bud Spencer wurde geboren.

Mit von der Partie war ein gertenschlanker Mann mit eisblauen Augen, auch er Italiener, auch er mit amerikanisch angehauchtem Künstler-Namen: Terence Hill. Während es seinem Filmpartner für die kommenden Jahrzehnte zustehen sollte, smart, fesch und bärenstark zu sein, spielte Big Buddy zumeist den dickköpfigen Phlegmatiker, der schlagkräftig aber gutherzig seine Gegner außer Gefecht setzte. Die Erfolge kamen reihenweise – zu zweit wie in „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971), „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ (1972), „Zwei Missionare“ (1974) und auch allein wie etwa in der deutsch-italienischen Produktion „Banana Joe“ (1981).