Brexit: Bettel warnt die Briten

Brexit: Bettel warnt die Briten
(Isabella finzi)

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Luxemburgs Regierungschef Xavier Bettel hat Großbritannien vor überzogenen Forderungen in den Verhandlungen zum EU-Austritt gewarnt.

Die Briten könnten „nicht alles auf einmal haben“, sagte Bettel in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP vom Dienstag. Wenn das Land weiter Zugang zum EU-Binnenmarkt haben wolle, sei damit die Beachtung aller europäischen Grundfreiheiten „untrennbar“ verbunden. Es könne hier „kein Rosinenpicken“ geben, „entweder alle Freiheiten oder keine“. Die Briten hatten sich im Juni bei einem Referendum für einen Austritt ihres Landes aus der EU ausgesprochen.

„Es gibt keinen Status dazwischen“

Die Londoner Regierung will nach einem Brexit für die britische Wirtschaft möglichst weiter den Zugang zum wichtigen europäischen Binnenmarkt erhalten, gleichzeitig aber die Zuwanderung von EU-Bürgern beschränken. In der EU gelten vier Grundfreiheiten: die der Personen, der Güter, der Dienstleistungen und des Kapitals. Solange London das Verlassen der Union nicht nach Artikel 50 EU-Vertrag beantrage, würden die auf zwei Jahre angelegten Verhandlungen nicht beginnen, bekräftigte Bettel. Er lehnte auch Vorschläge für ein Übergangsabkommen nach 2019 ab, um für die komplexen Gespräche bis zu einer endgültigen Entflechtung der Beziehungen mehr Zeit zu schaffen. „Entweder man ist Mitglied der Europäischen Union oder man ist es nicht“, sagte der luxemburgische Ministerpräsident. „Es gibt keinen Status dazwischen.“