Bislang nur „inhaltlose Worte“

Bislang nur „inhaltlose Worte“
(Fabrizio Pizzolante)

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Die Landwirte in Luxemburg stellen in einem gemeinsamen Positionspapier eine Reihe von Forderungen an den zuständigen Minister Fernand Etgen. Ihnen drohen hohe Ausfallkosten.

Landwirte klagen immer, sagt man. Jammern auf hohem Niveau, sagt man. Ihre Äußerungen waren in der Vergangenheit in der Regel immer mit Vorsicht zu genießen. Die Situation hat sich in den letzten Jahren aber auch in Luxemburg geändert. Subventionskürzungen, Dumpingpreise für Gedreide- und Fleischprodukte sowie der Wegfall der Milchpquote trennen die Spreu vom Weizen.

Europaweit fallen die Erzeugepreise für Agragprodukte. Die Landwirte in Luxemburg bekommen das zu spüren und sehen sich ihrer Existens bedroht. Der „Fräie Lëtzebuerger Bauereverband“ (FLB) hatte bereits am vergangenen Mittwoch (Link) Alarm geschlagen und eine lange Forderungsliste an die Regierung gestellt. Diese Forderungen flossen auch in ein Positionspapier der fünf Bauernorganisationen ein. D’Letzeburger Bauerenzentral, „Fräie Lëtzebuerger Bauereverband“ (FLB), Baueren Allianz, Jongbaueren a Jongwënzer und die Lëtzebuerger Bauerejugend stellten das Papier am Freitag vor.

Forderungen

Anstatt die Betriebe zu fördern, Unternehmertum zu unterstützen und die Landwirtschaft zu entwickeln, werden die Betriebe mit immer mehr Auflagen und Restriktionen überschüttet, lautet die Kritik. Die Landwirte sprechen von „inhaltlosen Worten“ bei den bisherigen Gesprächen und Vorschlägen von Seiten der Politik.

Nachbesserungen werden unter anderem bei der Gesetzesvorlage über Fördermaßnahmen gefordert. Dabei gehts es um Investitionsbeihilfen. Die Landwirte wollen mehr auf heimische Qualitätsprodukte setzen. Auch hier hoffen sie auf Förderung und eine Sensibilisierungskampagne für die Produkte aus Luxemburg.

Positionspapier

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Bauern ist die Begrenzung der ökologischen Auflagen, sowie ein Verzicht auf weitere Naturschutzzonen. Ein großes Problem ist der Sommer. Hitze und Trockenheit sorgen bei Weide- und Winterfutter für Ertragseinbußen von mehr 50 Prozent, sagen die Landwirte . Hier fordern die sie sofortige Stützungsmaßnahmen zur Deckung der Ausfallskosten.

Noch setzen die Bauernorganistionen auf Dialog mit Landwirtschaftsminister Fernand Etgen (DP). Sie drohen aber mit gewerkschaftlichen Aktionen, sollte es keine Einigung geben. Das Positionspapier wird kommende Woche am am 1. September an den Minister übergeben.

Am 7. September tagen die EU-Agrarminister in Brüssel. Landwirte aus ganz Europa wollen mit ihren Traktoren an diesem Tag in der belgischen Hauptstadt erscheinen und gegen den Preisverfall von Agrarprodukten demonstrieren. Trotz der angespannten Lage und der Kritik aus Luxemburg, wollen sich die heimischen Landwirte an dem Protest im Nachbarland aber nicht beteiligen.

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