Baskenstadt Guernica erinnert an Zerstörung durch Nazi-Luftwaffe

Baskenstadt Guernica erinnert an Zerstörung durch Nazi-Luftwaffe
(AP/Alvaro Barrientos)

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Die baskische Kleinstadt Guernica hat am Mittwoch der Opfer der Bombardierung durch die Nazi-Luftwaffe vor genau 80 Jahren gedacht.

Um 16.30 Uhr, dem Zeitpunkt der tödlichen Luftangriffe, legten Vertreter verschiedener Einrichtungen und Vereinigungen Kränze und Blumen auf dem Zollo-Friedhof nieder, wo ein Mahnmal an das Verbrechen erinnert.

Madrid entfernt Gedenktafel an deutsche „Legion Condor“

Die Stadtverwaltung von Madrid hat eine Gedenktafel an die deutsche „Legion Condor“ auf dem größten Friedhof der spanischen Hauptstadt entfernen lassen. Das teilte die Behörde am Mittwoch zum 80. Jahrestag des Bombenangriffs der Luftwaffen-Einheit der Wehrmacht auf die baskische Stadt Guernica mit.

Demnach hatte die deutsche Botschaft um die Entfernung der Plakette gebeten.
Während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) hatten die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler den Diktator Francisco Franco unterstützt.

Mit den Worten: „Hier liegen deutsche Piloten, die im Kampf für ein freies Spanien gefallen sind“, erinnerte die Tafel bisher an sieben dort begrabene Luftwaffenangehörige. (DPA)

Der 91-jährige Überlebende Luis Iriondo erinnerte in einer Ansprache vor 200 Menschen an das damalige Geschehen: „Ein Regen von Feuer, Blut und Tod ist auf uns niedergegangen.“ Er rief zu einem Ende von Bombardierungen und zu Frieden weltweit auf.

Deutsche Kampfflugzeuge der Legion Condor hatten Guernica am 26. April 1937 während des spanischen Bürgerkriegs mit Brandbomben zu drei Vierteln in Schutt und Asche gelegt. Bei dem Luftangriff der mit den Truppen des späteren spanischen Diktators Francisco Franco verbündeten deutschen Luftwaffe kamen hunderte Menschen ums Leben. Flugzeuge der Legion Condor beschossen auch die aus der Stadt vor den Angriffen fliehenden Menschen mit Maschinengewehren.

Picasso-Gemälde

Die Ereignisse sind heute für viele mit dem berühmten „Guernica“-Gemälde verknüpft, das Pablo Picasso auf Bitten der spanischen Republikaner für die Pariser Weltausstellung von 1937 anfertigte.

Am Vormittag verlieh Guernica (baskisch: Gernika) dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos und dem Chef der Guerilla Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc), Rodrigo Londoño alias Timochenko, in Abwesenheit den Friedenspreis der Stadt. Sie würdigte damit das zwischen der konservativen kolumbianischen Regierung und den linken Rebellen im November 2016 unterzeichnete Abkommen zur Beendigung eines jahrzehntelangen Gewaltkonflikts.