Aus drei mach elf

Aus drei mach elf
(Herve Montaigu)

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Der EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer 2016 ist raus. Klingt jetzt albern, ist aber so: Luxemburg hat die beste Wasserqualität.

Sitzt man im Sommer an der Alzette, Sauer oder den zahlreichen Nebenflüssen wie Wiltz oder Attert denkt man eigentlich an eine Kloake. Fast den gleichen Eindruck bekommt an einigen Stellen am Stausee.

Grund sind Überdüngung, Gülle und eine zum Teil immer noch schlechte Abwasserwirtschaft im Land. Wie jedes Jahr hat die EU auch für 2016 einen Bericht (Link) über die Qualität der europäischen Badegewässer veröffentlicht. Bis auf den Stausee tauchen die oben genannten Flüsse und Bäche darin aber nicht auf. Für sie gilt zudem ein Badeverbot.

„Ausgezeichnet“

Luxemburg hat laut dem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) die saubersten Badegewässer in der EU. Hierzulande gab es für alle elf gemeldeten Badestellen die Topnote, also „ausgezeichnet“.

Es handelt sich dabei um den Stausee, den See bei Weiswampach und den Baggersee Remerschen. Also drei Badegewässer mit 11 Messpunkten. Ein Messpunkt gilt in dem EU-Qualitätsbericht als eigenständiges Badegewässer/Badezone. Weiswampach hat laut Wasserwirtschaftsamt zwei Badezonen. Am Stausee gibt es sechs und in Remerschen drei Mess/ Badezonen.

Klassifizierung

Wie wird die Qualität gemessen? Die EU-Badegewässerrichtlinie sieht mindestens eine Probenahme im Monat während der Badesaison und mindestens vier Probenahmen pro Jahr sowie die verpflichtende Verwendung von Daten aus vierjähriger Überwachung für die Bewertung der Badegewässerqualität vor.

Die Klassifizierung der Badegewässerqualität 2016 wird auf Grundlage der Daten von 2012 bis 2015 ermittelt, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, heißt es in der Richtlinie.

Wasserqualität

In den EU-Ländern sowie in der Schweiz und Albanien wurden insgesamt 21.000 Badeplätzen geprüft. 385 schnitten schlecht ab. An 9 von 10 Badestellen war die Wasserqualität ausgezeichnet.

Wen es im Sommer zum Badeurlaub in den Süden zieht, dem sei die Insel Zypern empfohlen. Auch auf Malta, in Griechenland und Kroatien lässt es sich unbesorgt schwimmen und planschen.

Darmbakterien

In Frankreich oder Italien sah es schlechter aus: Dort fielen jeweils 95 Badestellen bei den Proben durch. Allerdings gebe es dort auch besonders viele Badeplätze, gibt EEA-Experte Peter Kristensen zu bedenken. In Frankreich wurden 3355 getestet, in Italien waren es sogar 5518.

Die Untersuchungen nehmen die Behörden in den Ländern selbst vor. Sie achten dabei vor allem auf zwei Darmbakterien – E.coli und Darmenterokokken, weil diese gute Indikatoren für eine schlechte Wasserqualität sind. Die EEA sammelt die Daten und arbeitet sie auf. Hat sie eine Badestelle mit „mangelhaft“ bewertet, liegt die Wahrscheinlichkeit bei etwa eins zu zehn, dass man davon krank wird.