Auf der Flucht vier Kinder gezeugt

Auf der Flucht vier Kinder gezeugt
(dpa)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Auf seiner jahrelangen Flucht hat Al-Kaida-Führer Osama bin Laden nach Angaben einer seiner Witwen vier Kinder gezeugt und in fünf Häusern Unterschlupf gefunden.

Zwei der Kinder seien in öffentlichen Krankenhäusern geboren worden, zitierte die pakistanische Zeitung „Dawn“ am Freitag Amal Ahmed Abdel-Fatah al-Sada, eine aus Jemen stammende Frau Bin Ladens.
Al-Sada befindet sich derzeit mit zwei weiteren Frauen und Kindern des im vergangenen Mai von einem US-Spezialkommando in der pakistanischen Stadt Abbottabad getöteten Bin Laden im Gewahrsam pakistanischer Behörden. Gegen die drei Frauen werde am 2. April wegen illegalen Aufenthalts in Pakistan formell Anklage erhoben, sagte Mohammed Amir Chalil, ein Anwalt der Witwen. Ein solches Vergehen wird mit maximal fünf Jahren Haft geahndet.

Aus Al-Sadas Bericht geht hervor, dass sie 2000 nach Pakistan floh und anschließend nach Afghanistan reiste, wo sie Bin Laden noch vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 heiratete. Die 30-Jährige ist die jüngste Witwe des Terroristenführers.
Nach den Anschlägen habe sich die Familie „verstreut“ und al-Sada reiste ins pakistanische Karachi. Bin Laden traf sie später in Peshawar, bevor sie in Swat-Tal zogen, wo sie zwei Häuser bezogen. Ein weiteres Mal zogen sie noch um, bevor sie sich 2005 in der Garnisonsstadt Abbottabad niederließen.

Wenige Stunden im Krankenhaus

Bei der Geburt ihrer zwei Kinder habe sie sich jeweils nur „zwei oder drei Stunden“ in den Krankenhäusern aufgehalten, berichtete die Zeitung aus dem Verhörprotokoll. Der Anklageschrift zufolge gaben die drei Frauen bei Behördenvertretern falsche Identitäten an.

Der Umstand, dass Bin Laden sich während seiner Flucht offenbar nicht im entlegenen afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet versteckt hielt, sondern viel mehr in dichter bevölkerten Teilen Pakistans Unterschlupf fand, führte zu der Vermutung, Angehörige der pakistanischen Sicherheitskräfte hätten ihn möglicherweise versteckt. US-Vertreter haben jedoch darauf hingewiesen, dass sie für diesen Verdacht keine Beweise gefunden haben.