Attentäter wollten eigentlich Geiseln nehmen

Attentäter wollten eigentlich Geiseln nehmen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wollten die Istanbul-Attentäter eigentlich Geiseln nehmen und so ein Blutbad anrichten? Das berichtet zumindest die türkische Zeitung "Sabah".

Die Attentäter vom Istanbuler Flughafen hatten einem Zeitungsbericht zufolge ursprünglich auch eine Geiselnahme geplant. Wie die türkische Zeitung „Sabah“ am Freitag berichtete, wollten sie im Flughafengebäude eigentlich dutzende Geiseln nehmen, um dann ein Massaker anzurichten. Weil sie aber Verdacht erregten, seien sie schon eher zum Angriff übergegangen.

Dem Bericht zufolge waren Zivilisten und ein Polizist auf die Männer aufmerksam geworden, weil sie trotz der Hitze Jacken trugen, um ihre Sprengstoffwesten zu verbergen. Bei dem Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen waren am Dienstagabend 44 Menschen getötet und mehr als 200 weitere verletzt worden.

Attentäter aus Russland, Usbekistan und Kirgistan

Die türkische Regierung vermutet, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hinter dem Anschlag steckt. Bei Razzien nahm die Polizei am Donnerstag 13 mutmaßliche IS-Anhänger fest. Die drei Attentäter stammten nach Angaben der Regierung aus Russland, Usbekistan und Kirgistan. Türkischen Medienberichten zufolge wird der aus Tschetschenien stammende Achmed Schatajew als Drahtzieher des Anschlags vermutet.

Wie die Zeitung „Hürriyet“ berichtete, ist er der Anführer der Istanbuler IS-Zelle. Er soll demnach auch die Anschläge auf eine deutsche Touristengruppe im Stadtviertel Sultanahmet im Januar und auf die Einkaufsstraße Istiklal im März gesteuert haben. Laut „Hürriyet“ hatten die Attentäter eine Wohnung im Stadtviertel Fatih gemietet und die Jahresmiete von 24.000 Lira (7.500 Euro) im Voraus gezahlt.

„Sie sahen aus wie Banditen“

Nach Angaben eines Nachbarn wurde die Wohnung nach dem Anschlag durchsucht. Er habe die Attentäter zwar nie gesehen, aber gehört, sagte der Nachbar der Zeitung. Außerdem habe er sich bei den örtlichen Behörden über einen „sehr komischen, chemischen Geruch“ aus der Wohnung beschwert.

Die Zeitung zitierte auch einen Klempner, der einen kaputten Wasserhahn in der Wohnung reparierte. Einer der Männer, der nur gebrochen Türkisch gesprochen habe, sei in seine Werkstatt gekommen und habe ihn mit in die Wohnung genommen, berichtete der Handwerker. Dort habe er drei Männer gesehen. „Sie sahen aus wie Banditen“, sagte der Klempner. „Einer hat die ganze Zeit neben mir gestanden.“