Der Luxemburger EU-Abgeordnete Frank Engel ist nach einem sogenannten „diplomatischen Vorfall“ zur persona non grata für Aserbaidschan geworden (Link). Nun steht seine Person im geopolitischen Konflikt zwischen Aserbaidschan, Armenien und der autonomen Region Bergkarabach. Engel trat am vergangenen Montag vor die Presse (Link) und nahm Stellung zu den aserbaidschanischen Vorwürfen gegen ihn.
Am heutigen Freitag reagierte Javanshir Feyziyev, Aserbaidschans Co-Präsident des interparlamentarischen Ausschusses für die Zusammenarbeit zwischen der EU und Aserbaidschan. Feyziyev zeigte sich äußerst betroffen über die negative Darstellung Aserbaidschans durch den Abgeordneten Frank Engel und kritisierte dessen Versuch, den Besuch in der Region Bergkarabach unter dem Deckmantel des „Wahlbeobachters“ abzutun.
„Rechtswidriges Einreisen“
Feyziyev beharrt in seinem Schreiben vom Freitag darauf, dass Frank Engel und die anderen zwei EU-Abgeordnete rechtswidrig gehandelt haben, indem sie in die abtrünnige aserbaidschanische Region einreisten. Auch die Forderung Engels gegenüber dem Tageblatt (Link), Luxemburg solle die diplomatischen Beziehung mit Aserbaidschan auf Eis legen, wurde scharf kritisiert. Beide Länder hätten zurzeit „exzellente bilaterale Beziehungen“, so Feyziyev.
Alles fing damit an, dass Frank Engel als Wahlbeobachter bei einem umstrittenen Verfassungsreferendum in das Konfliktgebiet im Südkaukasus einreiste. Aserbaidschan hatte daraufhin Interpol um die Festnahme Engels und der anderen beiden EU-Abgeordneten, Eleni Teokharus (Zypern) und Jaromir Stetina (Tschechien), gebeten. Der Vorwurf laute auf „illegales Betreten“ der von Aserbaidschan abtrünnigen Region Bergkarabach.
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