„Anonymous“ desinformiert

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ArcelorMittal hat am Dienstag auf Drohungen der Hacker-Gruppe Anonymous von Montag reagiert. Der Konzern wirft den Autoren der Warnung Desinformation vor.

ArcelorMittal habe schlicht gelogen, als seinerzeit der Erhalt des Stahlstandortes in Liège versprochen worden sei. Diesen Vorwurf erhob eine sich „The AnonOps Belgium“ nennende Gruppe am Montag. „Wir werden nichts vergessen“, so die drohenden Worte der Gruppe. Sie ist Teil des weltweiten, anonymen Hackernetzwerks Anonymous, das in den letzten Monaten durch spektakuläre Hacker-Aktionen gegen Großunternehmen bekannt worden ist.

ArcelorMittal nehme derlei Warnungen äußerst ernst, so der Konzern am Dienstag in einer Mitteilung. Die Behörden in Belgien und Luxemburg seien informiert worden. Das Unternehmen habe Notfallpläne aufgestellt, um sich zu schützen und mögliche Folgen auf ein Minimum zu reduzieren.

Der Konzern erinnert daran, dass in Belgien derzeit Sozialgespräche stattfinden, um eine Lösung für die Beschäftigten zu finden, die von der vorgeschlagenen Schließung der Warmphase in Liège betroffen wären. Man habe stets die wirtschaftlichen Gründe für diese Vorschläge genannt, so der Konzern weiter. Die Autoren der Warnung würden Desinformationen verbreiten und übertrieben die möglichen Folgen der Maßnahmen auf die Beschäftigtenzahl.

Mögliche Angriffsformen

In welcher Form sich die Anonymous-Gruppe den Stahlkonzern angreifen würde, ist unbekannt. Eine Möglichkeit wäre Datenklau oder eine sogenannte DoS-Attacke. Der Begriff steht für „Denial of Service“, zu deutsch „Den Dienst verweigert“. Wenn die angegriffene Internetseite das tut, haben die Hacker ihr Ziel erreicht. Die Internetseite des Opfers kann von interessierten Surfern, potentiellen Kunden, möglichen Sympathisanten aber auch niemand anderem mehr aufgerufen werden.

Die Funktionsweise einer DoS-Attacke ist denkbar einfach: Die Hacker zwingen den Server, auf dem die Internetseite gespeichert ist, in die Knie, in dem sie mehr Anfragen diesen Server schicken als er zu verarbeiten im Stande ist.

Eine häufig benutzte Form der DoS-Attacke ist die D-DoS (Distributed Denial of Service). Sie wird gleichzeitig von einer großen Zahl von Computern ausgeführt. Oft werden durch Viren infizierte Computer dabei zum unfreiwilligen Werkzeug der Hacker.