Am Mittwoch erscheint „Charlie“ wieder

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Die Zeit der Trauer ist vorüber. Die Rest-Mannschaft findet sich. Die Zeitung ist fertig. Am Mittwoch erscheint "Charlie Hebdo" wieder. Auflage: 2,5 Millionen Exemplare.

Die sieben Millionen Exemplare der „Nummer der Überlebenden“ sind verkauft. In die Kassen flossen zehn Millionen Euro. 24.500 private Spender haben über eine Internet Plattform 1,7 Millionen Euro an die Zeitung überwiesen. Google hat 250.000 Euro gespendet, und eine Vereinigung „Presse und Pluralismus“ des Journalisten Francois d´Orcival gab 200.000 Euro.

Millionenauflage
Sieben Wochen nach dem islamistischen Terroranschlag auf die Redaktion mit zwölf Toten erscheint an diesem Mittwoch das neue Heft des Satiremagazins. Geplant ist nach Informationen der Zeitung „Libération“ vom Montag eine Auflage von 2,5 Millionen Exemplaren.
dpa

Was will die Zeitung damit machen? Eine Entscheidung ist bereits gefallen. Die gespendeten Gelder sollen an die Hinterbliebenen der getöteten Redaktionsmitglieder gehen. Und es soll eine Stiftung zur Ausbildung von Zeichnern eingerichtet werden. Daran nämlich mangelt es in Frankreich. Statt Karikaturist zu werden, wenden sich junge Zeichner lieber der Comics Kultur zu.

Geld immer verachtet

Die Tageszeitung Libération gibt der Redaktion der satirischen Wochenzeitung immer noch Unterschlupf. Die Stadt Paris, Besitzerin des Gebäudes, verwandelt die zukünftige Heimstatt der Redaktion in einen Hochsicherheitstrakt um. Das aber löst das wirkliche Problem der Redaktion nicht. Die Redaktion hat Geld immer verachtet. Die Redakteure und Zeichner haben wenig verdient. Die Zeitung überlebte gerade so eben.

Die Auflage war die einer kleinen Zeitung mit unter 20.000 Exemplaren. Jetzt hat die Situtaion sich geändert. „Charlie Hebdo“ ist eine große Zeitung geworden mit einer Auflage von über 200.000 Exemplaren. Es gilt ein anderes Publikum zu überzeugen als das bisherige treue, von denselben Werten überzeugte, das die Zeitung stützte. Und dann die zehn Millionen, die nun das Vermögen des Verlages darstellen. Damit kann niemand etwas anfangen. Die Redaktion steht daher vor einer Reihe von Problemen, die geklärt werden müssen. Ob „Charlie Hebdo“ das überlebt ist nicht sicher.