Als der Regen kam

Als der Regen kam
(Alain Rischard)

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In Luxemburg hielt am Montagmorgen starker Regen die Einsatzkräfte der Rettungsdienste in Atem. Im ganzen Land sind noch immer Straßen gesperrt.

Das Tageblatt hat sich mit Philippe Ernzer von Météo Boulaide unterhalten.

Philippe Ernzer von Meteo Boulaide

Was ist jetzt eigentlich genau los? Wieso dieses plötzliche Unwetter?

P.E.: Es liegt momentan so etwas wie ein Tiefdrucksystem über Europa. In diesem hat sich am Sonntag ein Unwettersystem über dem Süden Deutschlands entwickelt. Das war ein Unwettercluster von 500 Kilometer Durchmesser. Durch die schwachen Windgeschwindigkeiten in ein paar Kilometern Höhe ist das Unwettersystem nur sehr langsam vorangekommen und hat große Niederschlagsmengen in Deutschland mit sich gezogen. Am Sonntagabend ist es aber weitergezogen und am frühen Montagmorgen sind dann die Reste dieses Unwetters in Luxemburg angekommen.

Haben wir es jetzt geschafft oder wird es nochmal so regnen?

P.E.: Dieses Unwettersystem ist jetzt eigentlich vorbei. Es wird wohl noch vereinzelte Regenschauern geben, aber ansonsten ist nichts mehr Auffälliges zu sehen.

Wird es also jetzt Sommer geben?

P.E.: Naja, Sommer nur ganz knapp. Ab Mittwoch werden die Temperaturen steigen. Verschiedene Modelle melden Anfang Juni bis zu 25 Grad, andere wiederum rechnen mit 20 bis 23 Grad. Es wird also milder, es bleibt allerdings ein Schauerrisiko.

Wie sieht es mit dem staatlichen Wetterdienst Meteolux aus? Haben Sie gute Arbeit geleistet?

P.E.: Ja. Die Warnung kam ein bisschen später als bei den privaten Wetterdiensten. Das ist aber nicht schlimm, weil sie die Warnung rechtzeitig rausgegeben haben. Auch die Beschreibungen waren richtig und die Entscheidung eine Warnung „orange“ herauszugeben, war ebenfalls gut.

Wassermassen

In Luxemburg ging am Montagmorgen regelrecht die Welt unter. Über Stunden prasselte Starkregen über dem ganzen Land nieder. Laut dem Wetterdienst Meteolux wurden bis zu 55 Liter auf den Quadratmeter erwartet.

Die Wassermassen weichten den Boden auf. Zahlreiche Bäume versperrten Straßen. In Bech-Kleinmacher stürzte ein Baum auf ein Auto. Zahlreiche Straßen wurden überschwemmt. Gleiche Szenen auf der Autobahn.

Lange Staus

Auf der A31 zwischen Schengen und Mondorf liefen die Abwasserkanäle voll. Die Rettungsdienste musste im Laufe des Morgens immer wieder ausrücken. Keller liefen über, Unfälle auf regennassen Straßen sorgten für lange Staus.

Auch der öffentliche Nahverkehr hatte mit dem Wetter zu kämpfen. Die CFL meldete Probleme mit den Oberleitungen. Inwischen hat sich die Lage wieder beruhigt. Von Sonne ist aber noch keine Spur. Das nasse Wetter bleibt uns noch erhalten.