Alle wollen ins billiger gewordene Brexit-Land

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Nach dem Brexit ist das Pfund gefallen. Das heißt auch: Großbritannien als Reisziel ist billiger geworden. Die Suche nach Flügen Richtung Insel ist sprunghaft gestiegen.

Kaum war das Ergebnis der Brexit-Abstimmung bekannt, sind die Suchanfragen bei den Online-Reiseportalen nach Flügen Richtung Großbritannien sprunghaft angestiegen. Am Freitag nach dem Referendum verzeichnete etwa der Anbieter Kayak in Deutschland einen Anstieg um 46 Prozent im Vergleich zum Vortag. In Frankreich waren es sogar 130 Prozent mehr.

Auch in Spanien und Finnland gingen die Suchanfragen bei Kayak nach Flügen auf die Insel steil nach oben. Der Anbieter ist nach eigenen Angaben die weltweit führende Reisesuchmaschine mit 1,5 Milliarden Anfragen jährlich. Über das Portal kayak.de lassen sich beispielsweise Preise für Flüge und Hotels vergleichen.

Gesuchtes Reiseziel

In Paris berichtete auch der Konkurrenzanbieter liligo.com von verstärkten Nachfragen nach Flügen auf die Insel: Die Suche nach Flügen von Paris nach London ging vom 23. bis zum 26. Juni um 34 Prozent nach oben. Es sei ein bisschen früh für abgesicherte Aussagen, doch scheine Großbritannien auch in den kommenden Wochen ein gesuchtes Reiseziel zu bleiben, erklärte liligo.com.

Das Portal verwies auf die Abwertung des britischen Pfunds. Das mache zum Beispiel Shoppingtouren in die britische Hauptstadt für europäische Touristen attraktiver. Kayak erklärte, vor allem für US-Bürger seien Reisen nach Großbritannien derzeit günstig – das Pfund verlor in den Tagen nach dem Brexit-Votum besonders gegenüber dem Dollar an Wert.

Steigerung um 50 Prozent

Die Suchanfragen aus den USA legten demnach um mehr als 50 Prozent zu. Kayak wies auch auf einen umgekehrten Trend hin: Die Briten suchten nach dem Brexit-Votum demnach das Weite. Denn auch die Suchanfragen nach Flügen aus Großbritannien auf das europäische Festland seien in die Höhe geschossen. Einen Tag nach der Abstimmung verzeichnete die Suchmaschine am Freitag ein Nachfrageplus von 42 Prozent – das sei fast doppelt so viel wie an den anderen drei Freitagen im Juni. Gesuchte Ziele lagen vor allem in den Niederlanden, in Polen und in Finnland.