AKW in Bulgarien unsicher

AKW in Bulgarien unsicher

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bulgariens Atomkraftwerk Kosloduj sowie das Belene-Projekt sind nach Auffassung von Greenpeace nicht abgesichert gegen einen Unfall wie im japanischen AKW Fukushima.

Es sei ein Wahnsinn, die Gefahr einer Naturkatastrophe zu leugnen, warnte der Atomenergie-Experte für die internationale Umweltorganisation Greenpeace, Jan Haverkamp, am Donnerstag in Sofia. Damit verwies Haverkamp auf die Bedenken von Ökologen, dass das Gebiet an der Donau, wo die Standorte Kosloduj und Belene liegen, von Erdbeben gefährdet sei.

In Kosloduj sowie im geplanten AKW Belene könne es zu einem Unglück mit den Ausmaßen von Fukushima kommen, sagte Haverkamp nach Angaben der Nachrichtenagentur BGNES. Ein weiteres Problem sei, dass das EU-Land Bulgarien unvorbereitet sei, mit der Notlage nach einem Atomunglück fertig zu werden. Das Atomkraftwerk Kosloduj sei nur fünf Kilometer von der gleichnamigen Stadt mit 14 000 Einwohnern entfernt, betonte der Experte. Er hielt sich in Bulgarien kurz vor dem ersten Jahrestag der Fukushima-Katastrophe am 11. März auf.

Im AKW Kosloduj sowjetischer Bauart sind nur noch zwei 1000-Megawatt-Reaktoren in Betrieb. Das geplante Atomkraftwerk bei Belene, weiter östlich, ist beim russischen Unternehmen Atomstroiexport bestellt. Belene soll zunächst mit zwei 1000-Megawatt-Reaktoren ausgestattet werden.