AKW-Salzsäure läuft in die Mosel

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Ein Leck in einem Salzsäure-Tank im AKW Cattenom führte vor drei Wochen dazu, dass die giftige Flüssigkeit in den Boden und in die Mosel lief. Die Atomaufsicht ASN veröffentlichte den Vorfall erst jetzt.

Erst jetzt wurde bekannt, dass im AKW Cattenom vor drei Wochen Salzsäure auslief. Zwischen dem 23. und 24. Juli soll durch ein Leck in einem Tank 58 Kubikmeter Salzsäure in die Mosel und in den Boden gelaufen sein. Dies berichtet die Atomaufsicht ASN auf ihrer Webseite.

Die aus dem Leck aufgefangene Salzsäure wollte der Betreiber anschliessend über eine Leitung zu einem der Kühltürme abtransportieren lassen. Doch „bereits“ nach 6 Tagen fand man heraus, dass das Schlussstück dieser Leitung fehlte und die 58 Kubikmeter Salzsäure einfach im Boden versickert waren. Dieser Vorfall wurde erst jetzt von der Atomaufsichtsbehörde ASN veröffentlicht.

„Schlamperei in Cattenom“

„Dies ist wieder einmal ein Zeichen von Schlamperei und gravierenden Mängeln bei der Sicherheitskultur und dem Überwachen der Anlagen in Cattenom“, so der grüne Abgeordnete Henri Koxam Freitag in einer dringenden parlamentarischen Frage zu diesem Vorfall. „Diese Atomanlage gehört endgültig abgeschaltet“.

Henri Kox will von der luxemburgischen Regierung wissen, ob sie über den Zwischenfall informiert wurde. Auch verlangt er Details bezüglich des Vorfalls sowie zur Zusammensetzung der ausgelaufenen Säure und die Belastung für die Umwelt.

Greenpeace demonstriert

Für die Abschaltung des AKW Cattenom wollen Greenpeace-Aktivisten am 17. August in Trier auf die Mosel gehen. Mit einem schwimmenden Banner soll gegen den Meiler protestiert werden, in denen es in den vergangenen Monaten wiederholt zu Störfällen gekommen war, teilte Greenpeace Trier am Donnerstag mit.

Die Aktion sei Auftakt einer Petition an den französischen Staatspräsidenten François Hollande, bei der Unterschriften für das Aus des Kraftwerkes gesammelt werden sollen, sagte eine Sprecherin.

Rheinland-Pfalz, das Saarland und Luxemburg fordern seit längerem die sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks in Cattenom. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Pannen in der Atomanlage. Zuletzt hatte dort Anfang Juni ein Transformator in einem nicht-nuklearen Teil der Anlage gebrannt.